Texte von "Klänge in der Nacht" am 11.12.2015

Mose an der KanzelIch bin Mose. Vor über 300 Jahren stellte man mich unter diese Kanzel. Als ein Zeichen für die Menschen: Die Predigten hier, sie stehen auf dem Grund der Zehn Gebote. Die Predigten, die hier gehalten werden, sie fußen auf dem Alten Testament. Ihr habt gemeinsame Wurzeln mit dem Judentum. Manchmal, in eurer Geschichte, da wäre es gut gewesen, ihr hättet auf dieses Zeichen geachtet.

Ich bin Mose. Vor über 300 Jahren stellte man mich unter diese Kanzel. Einsam, manchmal hilflos stehe ich da. Ich habe alles gesehen, alles erlebt, was ein Mensch erleben kann. Ich habe euer jetzt, jetzt, jetzt gesehen. Euer Leben. Arbeit und Schlaf. Krieg und Zerstörung. Wiederaufbau. Hoffnung. Große Feste, große Trauer. Und immer wieder die Frage: Was hat das mit Gott zu tun? Wo ist er, wenn wir trauern? Was ist Gottes Platz, wenn wir feiern? Was verbindet Gott und die Welt?

Wort in den Tag: Aufräumen

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!

Fast eine Woche hat unsere evangelische Landessynode nun in Schweinfurt getagt. Gestern sind die gut einhundert Delegierten wieder nach Hause gefahren. Und nun ist das große Aufräumen angesagt: In den Veranstaltungsräumen, klar. Aber auch auf den Schreibtischen. Beschlüsse müssen umgesetzt werden. Manche Papiere können einfach weggeschmissen werden. Alles muss sortiert werden, begutachtet: Ist es noch wichtig? Und wenn ja, wer kümmert sich darum?

Wort in den Tag: Segen

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!

Fast eine Woche hat nun die evangelische Landessynode, unser höchstes Kirchenparlament, im evangelischen Gemeindehaus in der Friedenstraße getagt.

Heute ist der letzte Tag. Beratungen kommen zum Abschluss, Beschlüsse werden gefasst, eine aktuelle Stunde wird sich mit drängenden Themen beschäftigen. Und am Schluss der langen, langen Tagesordnung steht etwas, das ich für ganz besonders wichtig halte. Wie bei vielen kirchlichen Tagungen steht da dieses Wort: Reisesegen.

Wort in den Tag: Viele Themen

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!

Seit Sonntag ist nun schon unser evangelisches Kirchenparlament, die Landessynode, im evangelischen Gemeindehaus in Schweinfurt zu Gast.

Wenn Sie mal an einer öffentlichen Sitzung teilnehmen wollen, dann machen Sie das doch besser erst heute Nachmittag wieder, so ab vier.

Wagenkirche bei der Synode: Vergessen Sie die Affen nicht!

So, die Wagenkirche ist wieder da! Wie jeden Freitag in der Fußgängerzone.

Also, irgendwas läuft hier falsch, Heiko. Es ist weder Freitag, noch sind wir in der Fußgängerzone.

Ja, du hast natürlich Recht, Ulli. Vier Jahre ziehen wir dieses Ding schon durch Schweinfurt, aber vor einer Landessynode waren wir noch nicht gestanden.

Nein, dafür schon vor ganz schön vielen Leuten. Manche haben uns beschimpft, manche sind mit ganz ernsten seelsorgerlichen Problemen zu uns gekommen.

Aber heute stehen wir hier, vor dem Parlament unserer evangelischen Landeskirche. Was hast du als Katholik dazu zu sagen, Ulli?

Wort in den Tag: Frieden

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!

Heute morgen wird’s voll in Euerbach. Die gut 100 Mitglieder der evangelischen Landessynode treffen sich um kurz nach 9 zu einem Friedensgebet am Euerbacher Friedensdenkmal „Rad der Gewalt“. Erst danach geht’s wieder weiter im evangelischen Gemeindehaus in der Friedenstraße mit den öffentlichen Beratungen.

Wort in den Tag: Synode

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer – und liebes Parlament!

Ja, Sie haben richtig gehört. Vielleicht haben Sie's auch schon mitbekommen: In dieser Woche tagt das Parlament unserer evangelischen Landeskirche, die Landessynode, bei uns in Schweinfurt im evangelischen Gemeindehaus in der Friedenstraße.

Wir beten und arbeiten für den Frieden.

Die Anschläge in Paris haben uns alle erschüttert. Keine Frage und völlig unabhängig davon, dass die halbe Welt in Flammen zu stehen scheint: Dieses Ereignis am vergangenen Freitag hat uns in unserem Selbstverständnis von einem freien Land getroffen.

Müssten wir nun nicht auch hier bei uns verstärkt für den Frieden beten? Müssten wir nicht die Kirchen öffnen, Kerzen anzünden, was auch immer?

Das Ziel ist Weg: Ansprache beim MehrWegGottesdienst

Das Ziel ist weg.
Genauer gesagt: 
Das Ziel unseres Gottesdienstes.
Weg.
Verschwunden.
Zumindest in den Hintergrund gerückt.

Ein paar hasserfüllte Menschen 
haben sich in unsere Wahrnehmung gebombt, 
vor nicht mal 48 Stunden.
Lebenswege wurden beendet.
Lebenswege, die noch nicht mal richtig begonnen hatten.
Jugendliche, die feierten.
Menschen voller Hoffnung, voller Ziele.

Das Ziel ist weg.
Und nun?
Unsere eigenen Ziele sehen plötzlich
so nichtig aus.
Klein.
Unbedeutend.
Weggebombt vom großen Beender aller Wege,
dem Tod.

Unsere eigenen Wege sind plötzlich
so klein, so schal, so unbedeutend.
Unsere Umwege, unsere Irrwege:
Was sind die schon
im Angesicht von Tod,
Gewalt
und grenzenloser Trauer?

Und Gott? Er wirkt so fremd.
So fern.
So rätselhaft.
„Meine Wege sind nicht eure Wege“, donnert er.

Und ich erinnere mich,
was Gottes Weg ist.
Wie Gott selbst
in diese Welt kam.
Wie er in Jesus lebte.
Wie er liebte und sich stritt.
Wie er geheilt hat und verziehen,
wie er voller Liebe
nicht einmal Gewalt Einhalt gebot.

Gottes Weg:
Er endete im Tod,
dem großen Beender aller Wege.
Und endete dort nicht:

„Meine Wege sind nicht eure Wege“, flüstert er.
Ganz zart, ein kleines Leben,
wird er der große Beginner aller Wege.

Das Ziel ist Weg.
Gottes Ziel ist:
Ein Weg für uns.
Darum:
Unser Weg endet nicht
im Tod
in Trauer
in Angst und Verzweiflung.

Unser Weg geht weiter.
„Meine Wege sind nicht eure Wege“, so verheißt er
Und öffnet für uns neue Wege.

Freude.
Hoffnung.
Leben.
Frieden.

8 Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR, 
9 sondern so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.
12 Denn ihr sollt in Freuden ausziehen und im Frieden geleitet werden. Berge und Hügel sollen vor euch her frohlocken mit Jauchzen und alle Bäume auf dem Felde in die Hände klatschen. 
13 Es sollen Zypressen statt Dornen wachsen und Myrten statt Nesseln. Und dem HERRN soll es zum Ruhm geschehen und zum ewigen Zeichen, das nicht vergehen wird.

Jesaja 55

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Wagenkirche: Das Ziel ist Weg

Heute ist die Wagenkirche wieder da. Und heute antworten wir mal auf eine Frage, die uns immer wieder gestellt wird.

Meinst du, ob wir die Kirche nicht besser im Dorf lassen sollen?

Nein, die nicht. Die kommt auch jedes Mal. Und wir sagen, wir ziehen sie in die Stadt. Nein, ich meine die Frage, was wir mit diesem Dings hier eigentlich erreichen wollen.