Predigt beim Schaustellergottesdienst: Was gibt mir Halt?

Na Ulli, bist du schon mit ein paar Fahrgeschäften gefahren?

Na ja, diese schnellen Dinger sind ja nicht so wirklich was für mich. (...)

Ach, ab und zu mach ich das schon mal ganz gerne. Und schließlich bin ich da ja auch wirklich gut gesichert. Da geht ja eine ganze Menge Geld und Arbeitszeit in die Sicherheit der Fahrgeschäfte, vor allem, wo jetzt auch noch neue, noch schärfere Vorschriften kommen, wie ich gehört habe. Wahrscheinlich kann mir da drin weniger passieren als wenn ich hier über die Niederwerrner Straße laufe.

Das mag schon sein. So ganz geheuer ist mir das trotzdem nicht. Aber es stimmt schon: Zumindest hat man da auf den Fahrgeschäften einen richtig festen Halt.

Wagenkirche: Begeisterung! Beim Fußball und in der Kirche.

Hey Ulli, was hast DU denn heute an?

Kennst du das nicht? Das ist das aktuelle Schnüdel-Trikot von dieser Saison!

Ach so, Fußball, na ich weiß zumindest: bald ist ja Fußball-WM in Brasilien.

Ja, ganz richtig. In knapp 2 Wochen geht’s schon los. Aber heute Abend ist hier in Schweinfurt auch ein ganz spannendes Fußballspiel.

Wagenkirche: Schicksalswochenende

Leider musste die für heute geplante Wagenkirche wegen Regen ausfallen. Das Konzept war aber schon fertig ...

Hey Ulli, was hast DU denn heute an?

Kennst du das nicht? Das ist das aktuelle Schnüdel-Trikot von dieser Saison!

Ach so, Fußball, na ich weiß zumindest: bald ist ja Fußball-WM in Brasilien.

Ja, ganz richtig. Noch 20 Tage bis zur WM. Aber nur noch ein Tag, und dann gibt es ein richtiges Schicksalsspiel hier in Schweinfurt.

Warum Schicksalsspiel? Und auch noch hier in Schweinfurt?

Überwacht euch doch erst mal selber!

Das Thema Überwachung ist seit den ersten Schlagzeilen um Edward Snowden nicht mehr aus den Nachrichten verschwunden. Dabei ist es eigentlich viel älter: Schon vor dem Mauerfall 1989 titelte der Spiegel: „Freund hört mit. Die Libyen - Aufklärer: Amerikas Super-Geheimdienst NSA“. Und doch – es ist so seltsam ungreifbar. „Ich habe doch nichts zu verbergen“, sagen viele. „Wer soll sich schon für mein kleines, armseliges Leben interessieren.“

Ja, das gilt vermutlich für alle, die wirklich ein stromlinienförmiges Leben führen. Aber mal ganz ehrlich: Gibt es in Ihrem Leben nichts, gar nichts, was Sie Ihrem Nachbarn lieber nicht erzählen möchten? Ist Ihr Leben so langweilig? Warum ich als Pfarrer schon die Speicherung der angeblich so harmlosen Metadaten – also wer kommuniziert wann mit wem – für problematisch halte, habe ich auch bereits im Juli 2013 geschrieben. 

Wagenkirche: Brückentag

Heute leider ohne Aufnahme zum Nachhören

Eigentlich hätten wir uns heute doch auch einen Brückentag nehmen können. Was meinst du, Ulli? Gestern frei, Wochenende frei, aber heute ziehen wir wieder unsere Wagenkirche durch die Gegend.

Da hast du Recht. Aber auf der anderen Seite: Ich finde es auch wunderbar, dass wir hier den Leuten begegnen.

Ja, das stimmt. Ich freu mich auch jedes Mal drauf. Manchmal denk ich ja, wir reden hier irgendwie die Wand an, und dann erzählt doch jemand „Ich hab euch zugehört, stand da hinten an der Ecke.“

Und die Gespräche, die sich einfach so auf der Straße ergeben. Das ist immer wieder spannend.

Eigentlich ist das doch auch so eine Art Brückentag, finde ich.

Wie meinst du das denn jetzt?

Predigt: Den Zweiflern neue Kraft

Liebe Gemeinde!

Warum, Gott?

Diese Frage stellen wir uns immer wieder. Warum lässt du es zu, dass ein Mensch, den ich liebe, so krank wird? Oder vielleicht ich selber? Warum lässt du es zu, dass so viele Menschen auf der Welt leiden? Warum kannst du diese Welt nicht ein wenig angenehmer, schöner gestalten, ohne Leid, ohne Krankheit, ohne Schmerzen, zu frühe Abschiede, Streit, Krieg und all das?

Das ist eine sehr wichtige Frage, auf die es letztlich nur zwei mögliche Antworten gibt. Doch zu denen komme ich später. Erst einmal möchte ich sie mitnehmen in eine Zeit vor grob gesagt zweieinhalbtausend Jahren, zum Volk Israel. Immer hatte es sich darauf verlassen: Wir sind das auserwählte Volk. Unser Gott hilft uns schon. Uns kann nichts passieren, wir haben ja einen Bund mit unserem Gott. Das mag sie auch ein wenig überheblich gemacht haben, diese Einstellung. Militärisch etwas blauäugig. Jedenfalls: Eines Tages, nach langer Belagerung, wurde Jerusalem von den Babyloniern eingenommen. Das Unvorstellbare geschah: Der Tempel Gottes wurde zerstört, der heiligste Ort ihres Gottes. Jerusalem dem Erdboden gleichgemacht. Und alle, die irgend etwas zu sagen hatten in der israelitischen Gesellschaft, wurden verschleppt ins ferne Babylon. Die, die übrig blieben im Land, flüchteten zum großen Teil in die andere Richtung, zur anderen Großmacht der damaligen Zeit, nach Ägypten. Doch im Gelobten Land selbst, dem Land, da nach Gottes Verheißung Milch und Honig fließen sollten – da lebte praktisch niemand mehr. Das Volk Israel, das Volk Gottes! war völlig am Ende. Sie wussten nicht mal mehr so recht, ob sie ihren Gott denn jetzt noch anbeten konnten, durften und sollten. Er hatte ihnen ja offensichtlich nicht geholfen. Sie waren weit weg von der Heimat, sozusagen vom Wirkungskreis Gottes. In einem fremden Land, in dem andere Götter angebetet wurden. Sollten sie jetzt denen huldigen? Die waren doch offenbar stärker. Deren Volk hatte den Sieg davongetragen.

Predigt: Legt ab, was euch beschwert!

Liebe Gemeinde!

In meiner Citykirche-Arbeit habe ich es ja relativ häufig mit Menschen zu tun, die dem Glauben eher reserviert gegenüberstehen. Die mich fragen: Wie kann man eigentlich in einer aufgeklärten, zum großen Teil wissenschaftlich erklärbaren Welt noch an solche Märchen glauben, wie sie in der Bibel stehen?

Ich finde: Das ist durchaus eine berechtigte Frage. Leider erschöpft sich die Diskussion dann oft in der Erörterung, ob die Welt nun durch einen Urknall entstanden ist oder in sieben Tagen von Gott erschaffen wurde – da sind Atheisten oft erstaunlich biblizistisch und können kaum verstehen, dass man auch als Christ nicht immer alles in der Bibel wörtlich nehmen muss.

Trotzdem: Die Frage bleibt. Was glaube ich eigentlich? Was ist es, das micht trägt und hält an diesem Glauben? Was trägt mich auch durch die Zweifel und Anfechtungen hindurch, die es im Glauben immer gibt, ja geben muss?

Wagenkirche: fröhliches Fasten!

(Heiko verteilt Ostereier)

He, sag mal, Heiko, bist du nicht viel zu früh dran?

Wieso? Schokolade kann man nie genug haben. Macht glücklich, hab ich mir sagen lassen.

Aber es ist doch noch gar nicht Ostern!

Ähm – stimmt. Da hast du natürlich Recht. Heute in einer Woche ist erst mal Karfreitag.

Eben. Und dann kommt erst das Osterfest!

Ja. Und ganz viele verzichten ja jetzt in der Fastenzeit auf irgend etwas. Zum Beispiel auf Schokolade. Ich ja auch. Aber trotzdem finde ich das nicht so schlimm, wenn wir heute schon Schoko-Ostereier verteilen.

Das verstehe ich nicht. Auf der einen Seite sagst du, wir sind in der Fastenzeit, und dann verteilst du Ostereier?

Ja! Denn auch die Fastenzeit soll ja nicht eine Zeit sein, in der wir nur griesgrämig in die Gegend schauen. Ich finde: Uns Christen sollte man daran erkennen, dass wir fröhlich und erlöst wirken. Und Fasten – das ist dann nicht „ach, mir geht's sooo schlecht, weil ich jetzt keine Schokolade essen kann oder keinen Kaffee trinken kann“ oder sonstwas. Sondern das ist: „Mir geht's gut. Denn ich merke: Ich bin von diesen Dingen nicht abhängig. Ich kann auch mal eine Weile ohne auskommen.“

Ein fröhliches Fasten sozusagen? 

Natürlich ist die Fastenzeit auch eine Zeit des Nachdenkens, der ernsten Gedanken und oft auch der Trauer. Aber wir wissen doch, was am Ende steht. An Ostern feiern wir, dass Jesus auferstanden ist!

Bis dahin ist es noch gut eine Woche. Wir wünschen Ihnen, wenn Sie fasten, dass sie es nicht als Einengung empfinden, sondern als etwas Befreiendes. Und dann wünschen wir Ihnen ein wirklich frohes Osterfest!

Texte von "Klänge in der Nacht" 4.4.2014

Klänge in der Nacht 4.4.2014 21:00

Viele der verwendeten Texte können wir hier aus Copyright-Gründen leider nicht veröffentlichen. Dennoch kann diese Übersicht hoffentlich einen kleinen Eindruck von den "Klängen in der Nacht" vermitteln. Die Texte hier stammen, soweit nicht anders angegeben, von Heiko Kuschel, Bibeltexte: Lutherbibel 1984

Mose an der Kanzel

Ich bin Mose. Vor über 300 Jahren stellte man mich unter diese Kanzel. Als ein Zeichen für die Menschen: Die Predigten hier, sie stehen auf dem Grund der Zehn Gebote. Die Predigten, die hier gehalten werden, sie fußen auf dem Alten Testament. Ihr habt gemeinsame Wurzeln mit dem Judentum. Manchmal, in eurer Geschichte, da wäre es gut gewesen, ihr hättet auf dieses Zeichen geachtet.

Ich bin Mose. Vor über 300 Jahren stellte man mich unter diese Kanzel.

Kirchgeld 2014: Freude teilen!

Bild von der ersten Seite des gedruckten KirchgeldbriefsLiebe Gemeindeglieder!

Im Namen der Gesamtkirchengemeinde Schwein­furt bitte ich Sie heute wieder um Ihr Kirchgeld. 

In Bayern zahlen Sie weniger Kirchensteuer als in anderen Bundesländern. Dafür gibt es das Kirchgeld, das direkt Ihrer Gemeinde vor Ort zukommt. Wie das Geld eingesetzt wird, beraten wir ausführlich, sorgfältig und transparent in den entsprechenden Gremien. Ihr Beitrag hilft uns, wichtige Schwerpunkte zu setzen, Bewährtes zu erhalten und Neues anzugehen.

Wir haben eine frohe Botschaft zu verkünden - und das sollen die Menschen auch spüren! Die Fröhlichkeit und Freude zu teilen, ist unser gemeinsames Anliegen, egal, ob es um Kinder, Jugendliche, Erwachsene oder Senioren geht.