Volksfest-Segen

Der Gott der Liebe sei dein Beifahrer in der Achterbahn des Lebens.
Wenn es hoch hinausgeht, sitze er neben dir.
Wenn es tief hinabgeht, halte er deine Hand.

Der Gott der Liebe sei bei dir leicht wie ein Luftballon an deiner Hand.
Er tanze über dir und schenke dir Freude.

Der Gott der Liebe sei lächelnd um dich, wenn du dich fühlst wie in der Geisterbahn.
Nichts mehr soll dich schrecken.

Der Gott der Liebe lade dich ein an seinen Tisch.
Er stärke dich an Leib und Seele.

Predigt: Segenskämpfer

Jakob.

Ein gemachter Mann.

Reich geworden im Ausland.

20 Jahre für den Schwiegervater Laban geschuftet.

Zwei Ehefrauen, Lea und Rahel.

Kinder. Schafherden. Ziegen. Kamele. Kühe. Alles, was man sich nur erträumen konnte damals – er hatte es im Überfluss.

Und doch – an Schlaf war nicht zu denken, jetzt, da er nach Hause zurückkehrte.

Zwanzig Jahre hatte er nichts gehört von seinem Bruder Esau.

Zwanzig Jahre Schuldgefühle.

 

Das übliche, überall die gleiche traurige Geschichte: Streit unter den Geschwistern. Oder unter alten Freunden. Manchmal wegen einer Nichtigkeit, einer Linsensuppe, manchmal wegen ernsten Themen, oft wegen Geld. In letzter Zeit auch wegen Corona. Oder Politik, gerade heute wieder, am ersten Tag ohne Atomstrom. Es eskaliert. Und dann, irgendwann: Funkstille. Für Jahrzehnte. Oder für immer. Doch das Verlustgefühl – es bleibt. Es nagt. Es zehrt dich auf.

Wort in den Tag: anders vom Glauben reden: Behütet

Liebe Hörerinnen und Hörer!

„Sei behütet auf deinen Wegen“, so geht ein beliebtes modernes Segenslied. Eingängige, angenehme Melodie, freundlicher Text. Im Moment können wir ja nicht gemeinsam singen, aber früher dachte ich mir manchmal: „Und wenn jetzt einer von diesen Behüteten auf dem Heimweg vom Bus überfahren wird? Was dann?“ Ist das nicht nur eine schöne Floskel ohne Inhalt, halt einfach was zum Sich-Gut-Fühlen?

Predigt: Unsere Natur - in guten Händen

Liebe Absolventinnen und Absolventen, liebe Eltern, Freunde, liebe Lehrkräfte!

„Unsere Natur – in guten Händen“. So haben Sie das Motto für Ihre Abschlussfeier heute gewählt. Ich meine das gar nicht negativ, wenn ich sage: Für mich hört sich das ein wenig trotzig an. So vieles Negatives wurde in der letzten Zeit über die Bauern gesagt. Aber Sie stehen selbstbewusst da und sagen: Bei uns ist die Natur nach wie vor in guten Händen!

Ja, dieses Schuljahr war sicher nicht einfach für Sie. Und ich meine nicht nur wegen der Schule, sondern auch wegen der Umstände, die die Landwirtschaft im Augenblick begleiten. Denn so einen richtig guten Stand haben Sie gerade auch in der Öffentlichkeit nicht. Beim Volksbegehren „rettet die Bienen“ standen Sie da, als wären Sie die alleinigen Verursacher aller Probleme.

Kirche, ganz frisch

Mal ganz ehrlich: Wann waren Sie das letzte Mal im Gottesdienst? Und wenn Sie da waren: Wie sehr haben Sie sich darauf gefreut, da hinzugehen? Oder war das eher eine Pflichtübung für Sie?

Möglicherweise gehören Sie zu denen, die wirklich gerne und regelmäßig den Gottesdienst besuchen. Aber das werden immer weniger. Dafür steigen die Austrittszahlen. Wie können wir damit umgehen? Wie schaffen wir es, nicht in Depression zu verfallen, sondern weiter fröhlich das Evangelium zu verkünden?

Predigt: Gottes Mission: Aufbruch!

5. Sonntag nach Trinitatis, 1.7.2018, Gustav-Adolf-Kirche Schweinfurt

Liebe Gemeinde!

Waren Sie vor 20 Jahren auch schon hier in dieser Gemeinde? Wenn ja: Erinnern Sie sich, wie damals der Gottesdienstbesuch so war? Also, die Konfis sind bei der Frage jetzt erst mal außen vor, das ist klar.

Predigt: Leinen los und Segen sein!

Abiturgottesdienst des Olympia-Morata-Gymnasiums Schweinfurt

Liebe Abiturientinnen und Abiturienten!

Acht Jahre. Für manche vielleicht auch neun oder sogar zehn. Für manche, die zwischendurch dazukamen, auch kürzer: Eine lange Zeit haben Sie hier an dieser Schule verbracht. Können Sie sich noch daran erinnern, wie das war? Ganz am Anfang? Damals, mit ungefähr zehn Jahren, als Sie hier zum ersten Mal durch die Tür kamen, als Sie Ihre neue Klasse suchten, als Sie nicht wussten, ob Sie Freunde finden würden und wie die dann so sind.

Ansprache zur Einweihung des Gewerkebaums

Sag mal, Ulli, kanntest du diese Tradition eines Gewerkebaums schon?

(nein)

Also, für mich war das komplett neu. Musste ich erst mal googeln, was das eigentlich ist. Aber ich finde es sehr schön, dass sich die Handwerker jetzt hier mitten in Schweinfurt mit diesem Baum präsentieren.

Das ist ja auch wichtig, dass das Handwerk wieder mehr ins Bewusstsein der Menschen gerückt wird. Ohne Handwerker stünden wir ziemlich blöd da.

Wort in den Tag: Epiphanias

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!

Ein seltsamer Feiertag ist das heute. „Epiphanias“, das heißt eigentlich: Erscheinung des Herrn, also Jesus. Ganz früher feierte man an diesem Tag wohl alles auf einmal: Jesu Geburt, seine Taufe, das Wunder, dass Jesus Wasser zu Wein gemacht hat, und auch noch die Geschichte mit den Weisen aus dem Morgenland.

Heute sind meistens noch die Sternsinger übrig. Die ziehen in diesen Tagen wieder durch die Straßen. Sie singen und sammeln Spenden für Kinder, denen es schlechter geht als ihnen selbst.

Wenn Sie auch mal Besuch bekommen wollen: Rufen Sie fürs nächste Jahr in Ihrem katholischen Pfarramt an. Die Sternsinger kommen gerne. Und schreiben an die Tür das bekannte „CMB“. Das kann man lesen als „Caspar, Melchior, Balthasar“. Oder als „Christus mansionem benedicat“, Christus segne dieses Haus.

Ob Sie nun besucht werden oder nicht: Ich wünsche Ihnen, dass Sie diesen Segen über Ihrem Haus, über Ihrer Wohnung im neuen Jahr spüren. Christus segne Ihr neues Jahr.

Ihr Pfarrer Heiko Kuschel von der evangelischen Citykirche Schweinfurt.