Kirche und Politik - das gehört zusammen
Sag mal Ulli, weißt du noch, wo du heute vor 30 Jahren warst? Also am Tag, bevor die Mauer gefallen ist.
(….)
Ich weiß es noch ganz genau. Ich saß als Zivi in einem Staatsbürgerkundeseminar in Leutkirch im Allgäu. Unser extrem langweiliger Referent meinte nur „Schaut mal heute abend die Nachrichten, da passiert was Interessantes“ und hat dann weitergemacht mit seinem Vortrag über das Schulwesen der DDR. Wir haben natürlich nicht Nachrichten geschaut – und als ich heimkam, war die Mauer offen und ich hatte es verpasst.
Es heißt, am Ende des Lebens ziehe bei vielen noch einmal das ganze Leben an einem vorbei. All die schönen Dinge, all die schlechten, alle Versäumnisse und alles, was mir gut gelungen ist. Die liebevollen Momente und die hässlichen. Die fröhlichen und die traurigen Zeiten, einfach alles.
Und dann kommt die Frage: War es gut? War das, dein Leben, ein gutes? Wonach hast du es ausgerichtet, was waren deine Ziele, wie hast du diese Welt zu einer besseren gemacht – für andere?
Wie sähe Ihre Antwort aus auf diese Frage, wenn sie jetzt, ganz plötzlich, käme? Hatte Ihr Leben bis heute einen Sinn? War es gut? Gibt es Menschen, die dankbar sind dafür, dass es Sie gibt?
Text: Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“ (1. Mose 8,22)
Liebe Schülerinnen und Schüler der Landwirtschaftsschule, liebe Lehrerinnen und Lehrer!
Ein neues Schuljahr beginnt für Sie heute. Sie werden in den nächsten Monaten ziemlich viel lernen. Sie werden Neues erfahren, bei manchem, das Sie schon kennen, vielleicht auch gelangweilt gähnen. Aber vor allem: Sie werden sich mit der Zukunft unserer Erde beschäftigen.
Predigt zum Schulschlussgottesdienst der Landwirtschaftsschule
Schweinfurt, 18.3.2016
Text: Ps 1,3 Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht.
Bild: Petra Dirscherl / pixelio.de
„Pflanz einen Baum, der Schatten wirft und beschreibe den Himmel, der uns blüht“, so haben wir gerade gesungen. Selbst, wenn Sie jetzt vielleicht gerade nicht in der Situation sind, dass Sie ein Haus bauen wollen – so direkt ist das Lied ja gar nicht gemeint. Sondern eher so: Wie gestalte ich mein Leben? Was ist darin wichtig? Ist es nur Arbeit, Arbeit, Arbeit – oder ist da Platz für mehr?
Es ist furchtbar und erschütternd, was da gestern geschehen ist. Ein Flugzeug mit 150 Menschen an Bord ist abgestürzt. Und für alle, die selbst Kinder haben, ist die Nachricht von der Schülergruppe, die dabei den Tod fand, noch einmal beklemmender.
Natürlich begann schon Minuten, ach was, Sekunden nach der ersten Nachricht über einen Absturz die übliche Katastrophenberichterstattung. Sondersendungen im Fernsehen, die Zeitungen richten Liveticker ein, Reporter drängeln sich im Düsseldorfer Flughafen, am so schwer getroffenen Joseph-König-Gymnasium in Haltern, in Barcelona, vermutlich auch in der Nähe der Unfallstelle, so schwer zugänglich sie auch sein mag.
Predigt zum Schulschlussgottesdienst der Landwirtschaftsschule
Schweinfurt, 20.3.2015
Text: Ps 31,9 Du stellst meine Füße auf weiten Raum
Paul Biagioli / pixelio.de
Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Lehrerinnen und Lehrer, liebe Gäste!
Endlich haben Sie es hinter sich, dieses Schuljahr. Alle haben die Prüfungen bestanden. OK, vielleicht waren manche Ergebnisse nicht so, wie Sie es sich erhofft hatten, aber immerhin: Bestanden haben Sie. Die ganzen Mühen dieser Schulzeit haben sich gelohnt. Viel haben Sie gelernt, viel mussten Sie arbeiten dafür.
Und jetzt? Wie geht es weiter? Wie werden Ihre weiteren Schritte aussehen? Was werden Sie anfangen mit Ihrem neu erworbenen Wissen, Ihren Fertigkeiten, Ihrem Können?
Predigt zum Schulanfangsgottesdienst der Landwirtschaftsschule: Und siehe, es war sehr gut!
Liebe Schülerinnen und Schüler der Landwirtschaftsschule, liebe Lehrerinnen und Lehrer!
Ein neues Schuljahr beginnt für Sie heute. Ein Schuljahr, in dem Sie, die Schülerinnen und Schüler, viel lernen werden, oft stöhnen werden unter den Belastungen, manchmal vielleicht fast verzweifeln werden über all dem, was das auf Sie einströmt.
Und das ist gut so. Sie müssen viel lernen. Denn Sie tragen auch viel Verantwortung, weit mehr, als den meisten Menschen heute noch bewusst ist.