Wohin? Ansprache im MehrWegGottesdienst am 19.11.2017
Heiko Kuschel 20. November 2017 - 11:31

Mt 28,20 siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.

 

Wohin?

Wohin soll er fahren, der Zug meines Lebens?

Welche Weichen stelle ich,
welche lasse ich lieber unangetastet?

Welche würde ich so gerne, gerne stellen –
und lass es dann doch lieber bleiben?

Ach, wäre das Leben ein Computerspiel.
Einfach mal abspeichern, was ausprobieren, und wenns nix war: Zurück zum letzten Stand.

Ich blicke zurück auf meinen bisherigen Lebensweg:

Was hab ich wohl alles verpasst?

Predigt: Jesus heilt die Wortlosen
Heiko Kuschel 12. November 2017 - 12:29

Jesus trieb einen bösen Geist aus, der war stumm.

Ja klar, wir würden das heute nicht mehr so sagen.

Von bösen Geistern reden wir nicht mehr.

Wir nennen das alles anders.

Krankheit vielleicht. Eine psychische womöglich.

Kann man heilen, eventuell.

Mit guten Ärzten.

Böse Geister müssen wir nicht austreiben.

Oder doch?

Predigt: Für die Zukunft unserer Erde

Text: Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“ (1. Mose 8,22)

Liebe Schülerinnen und Schüler der Landwirtschaftsschule, liebe Lehrerinnen und Lehrer!

Ein neues Schuljahr beginnt für Sie heute. Sie werden in den nächsten Monaten ziemlich viel lernen. Sie werden Neues erfahren, bei manchem, das Sie schon kennen, vielleicht auch gelangweilt gähnen. Aber vor allem: Sie werden sich mit der Zukunft unserer Erde beschäftigen. 

Ansprache beim MehrWegGottesdienst am 15.10.: Hier stehe ich, ich kann nicht anders
Heiko Kuschel 15. Oktober 2017 - 18:30

Hier stehe ich. Ich kann nicht anders.

Was für ein Satz! Was für eine Kraft, für eine Unbeugsamkeit! Da steht dieser kleine Mönch aus dem unbedeutenden Wittenberg vor dem Reichstag in Worms, vor den versammelten Fürsten und Bischöfen, und wird verhört. Und eigentlich ist ihm klar: Entweder, er widerruft alles, was er bisher geschrieben und gesagt hat, oder aber es geht ihm an den Kragen. Womöglich muss er sogar mit dem Leben dafür bezahlen.

Predigt: Meine Oma, Jack Sparrow und das verlorene Schaf

Liebe Gemeinde! Meine Oma litt ihr Leben lang an einem Verlust: Ihren Vater hatte sie nie kennengelernt. Denn damals, vor nun schon über hundert Jahren, war manches noch anders. Er war katholisch, sie evangelisch, das Kind war unterwegs. Doch sie durften nicht heiraten. Was genau dann geschah, weiß ich nicht. Jedenfalls wanderte mein Urgroßvater noch vor der Geburt seiner Tochter in die USA aus. Eine Weile schickte er noch gelegentlich Briefe, doch dann brach der Kontakt völlig ab. Erst, als meine Oma schon über 80 Jahre alt war, fanden wir ihn. Über ein Ahnenforschungsportal machte ich seinen Namen in einer Schiffspassagierliste ausfindig. In alten Volkszählungsunterlagen fand ich ihn wieder. Las dort, dass er geheiratet hatte, einen Sohn hatte: John Ankenbrand, nach seinem Vater Johann. Mit klopfendem Herzen suchte ich eine Telefonnummer heraus und rief einfach bei dem ersten Ankenbrand an, den ich in Pittsburg fand. Und hatte die Witwe des Halbbruders meiner Oma am Telefon.
Ansprache beim MehrWegGottesdienst: Die Mischung machts.
Heiko Kuschel 21. Mai 2017 - 18:30

Die Mischung machts? Was für ein Blödsinn, denke ich mir gerade, während ich diese Ansprache schreibe. Das funktioniert doch schon in den meisten Familien nicht. Jeder und jede ist ein bisschen anders, hat andere Vorlieben, andere Vorstellungen vom Leben – und schon knallts. Anstrengend ist das mit dieser Mischung. Können nicht einfach alle gleich sein? Alle immer einer Meinung, kein Streit, piep piep piep wir ham uns alle lieb. 

MWG1705-PlakatA4-Web.jpgNa ja, irgendwie wäre es auch langweilig und eintönig. Erst in der Auseinandersetzung mit den Interessen der anderen wird‘s ja spannend in einer Familie, auf der Arbeit, auch in der Gemeinde. Wie Paulus es schreibt, als er die Gemeinde mit einem Körper vergleicht: Was für ein sonderbarer Leib wäre das, der nur ein Körperteil hätte!

Freiheit! - Ansprache beim Motorradgottesdienst Schweinfurt 2017

Freiheit! Was für ein Wort, Ulli. Da könnten wir doch stundenlang drüber predigen, oder? Nee, da hört unsere Freiheit glaub ich auf. Irgendwann laufen uns die Leute davon.

Freiheit! Was für ein Wort, Ulli. Da könnten wir doch stundenlang drüber predigen, oder?

Nee, da hört unsere Freiheit glaub ich auf. Irgendwann laufen uns die Leute davon.

Na ja, da hast du natürlich recht. Aber es ist so eine schöne Vorstellung. Einfach nur frei sein, auf niemanden Rücksicht nehmen müssen. Gas geben auf dem Motorrad, auf der Autobahn oder vielleicht noch besser auf einer schönen Landstraße ohne Verkehr, irgendwo durch die Berge und den Wald. Der Fahrtwind haut dich fast weg. Und du fährst einfach los, der Sonne entgegen, wie auf unserem Plakat.

Blöderweise gibt‘s da ja auch noch die anderen Verkehrsteilnehmer. Auf die musst du dann vielleicht doch mal Rücksicht nehmen.

Predigt beim MehrWegGottesdienst „Wir verstehen es auch nicht“

Gott, wo bist du? Wo hältst du dich versteckt?

So frage ich. Frage ich. Frage ich.

Das Leid der Menschen, die ich als Pfarrer begleite, schreit zum Himmel, Gott.

Die Eltern, die ihr Kind verloren, vier Jahre war es alt.

Die Menschen, die gegen den Krebs kämpfen. Junge wie alte. Und oft, viel zu oft, verlieren.

Die, die die Hoffnung aufgegeben haben. Die innerlich schon tot sind, obwohl sie noch existieren.

Ansprache: Landwirtschaft mit richtig viel Herz

Ansprache zum Schulschlussgottesdienst der Landwirtschaftsschule Schweinfurt, 24.3.2017 Wir machen Landwirtschaft – mit richtig viel Herz. So haben sie das Motto Ihrer Abschlussfeier formuliert. Mich freut dieses Motto sehr, denn es sagt etwas darüber aus, wie Sie Ihren Beruf verstehen. Sie haben Lust auf Landwirtschaft. Sie haben Lust darauf, sich mit all dem auseinanderzusetzen, was da dazugehört. Sie wollen für den Schutz unserer Umwelt und für eine nachhaltige Landwirtschaft eintreten. Sie übernehmen Verantwortung und Sie tun das gern. Und so vieles mehr.
Predigt: Martha spielt Techno
Heiko Kuschel 26. Februar 2017 - 12:28
Liebe Gemeinde! Als ich zum ersten Mal nachsah, welcher Predigttext für heute dran ist, war meine erste Reaktion: „Oh nee!, Schon wieder Maria und Martha!“ Was soll ich Ihnen denn noch Neues über diese Geschichte erzählen? Kennen sie doch schon alles. Martha, die alles tut, um ihren Gast zufriedenzustellen. Und Maria, die einfach nur da sitzt und Jesus zuhört. Was soll ich da schon noch Neues dazu sagen. Und dann widmete ich mich erst mal wieder den Dingen, die man als Citykirchenpfarrer halt so macht. Ein Plakat gestalten für den ersten ökumenischen Motorradgottesdienst in St. Johannis. Den nächsten MehrWegGottesdienst vorbereiten und die Nacht der Offenen Kirchen im Oktober. Termine planen für 2018, kein Witz. Lauter wichtige Sachen.