Asche auf mein Haupt.

So, jetzt ist der Fasching vorbei. Heute kehrt der Ernst des Lebens zurück. Aschermittwoch: Der Beginn der Fastenzeit. Die 40 Tage bis Ostern (die 6 Sonntage sind da nicht mitgezählt, an denen darf man gewissermaßen das Fasten brechen!) sollen uns an die 40 Tage erinnern, die Jesus allein in der Wüste verbracht hat.

So schön es ist, sich zu freuen, Spaß zu haben am Leben, die Sorgen zu vergessen, wie ichs vor zwei Tagen geschrieben habe: Das allein würde das Leben, wie es auf dieser Welt ist, nicht wirklich widerspiegeln. In der Fastenzeit erinnern wir uns daran, wie Jesus gelitten hat bis zu seiner Kreuzigung. In der Fastenzeit denken wir auch besonders an die Menschen, die es schwer haben: Menschen, die hungern. Menschen, die unter Krieg und Verfolgung leiden. Menschen, die keine Hoffnung mehr für ihr Leben sehen.

Auch das Leben von Jesus schien am Ende zu sein: Als Schwerverbrecher verurteilt, brutal misshandelt (Amnesty international gabs damals noch nicht), zum Tode durchs Kreuz verurteilt: Keine Hoffnung mehr, dass noch irgend etwas besser werden könnte. Keine Hoffnung mehr, dass dieses Leben noch etwas bewirken könnte. Dass es überhaupt noch weitergehen könnte. Und trotzdem sitze ich hier, fast 2000 Jahre später, und schreibe über diesen Jesus. Trotzdem hat Gott einen Weg gefunden, heraus aus der Dunkelheit. Heraus aus dem Tod.

Aber das ist eine Geschichte, die wir uns erst in ein paar Wochen erzählen werden. Jetzt geht es im Kirchenjahr erst einmal hinein in die Dunkelheit, die Verzweiflung, die Perspektivlosigkeit, die Jesus selber erlebt hat.  

Das sagt Jesus im Markusevangelium selber über sich, den \"Menschensohn\", wie er sich selbst oft nannte:

Mk 10,45
Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und sein Leben gebe als Lösegeld für viele.