Es werde Web!

Seit gestern ist zumindest schon mal ein Teil des neuen Internet-Portals evangelisch.de online – in einer Betaversion, also eventuell noch mit Fehlern behaftet und zum Teil auch noch mit unfertigen Funktionen, aber trotzdem: Die Community, die Online-Gemeinschaft aller Interessierten, steht.

Mag sein, dass ich einfach etwas stärker von Computern und vom Internet „angezogen“ werde als „normale“ Leute. Aber ich finde das, was hier geschieht, wirklich sehr gut, und, ehrlich gesagt, auch zutiefst evangelisch. Hier kann nämlich jede und jeder mitmachen. Hier wird nicht danach gefragt, ob jemand jeden Sonntag in die Kirche geht, auch nicht, ob er oder sie überhaupt Mitglied der Kirche ist. Hier ist Platz, um alle Fragen des Glaubens und des Lebens frei und offen zu diskutieren. Gehen Sie doch mal auf www.evangelisch.de und probieren Sie es aus!

Frei, offen und fröhlich: So stelle ich mir Kirche vor. So ähnlich stellten sich auch die Apostel wohl die Kirche vor, nur hatten sie halt noch nicht die Möglichkeiten des Internet. Am Anfang der Apostelgeschichte beschreibt Lukas gewissermaßen die „ideale Gemeinde“. Da schreibt er im zweiten Kapitel:

 

42 Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet
43 Es kam aber Furcht über alle Seelen und es geschahen auch viele Wunder und Zeichen durch die Apostel.
44 Alle aber, die gläubig geworden waren, waren beieinander und hatten alle Dinge gemeinsam.
45 Sie verkauften Güter und Habe und teilten sie aus unter alle, je nachdem es einer nötig hatte.
46 Und sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen
47 und lobten Gott und fanden Wohlwollen beim ganzen Volk. Der Herr aber fügte täglich zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden.

Natürlich hat so eine online-Gemeinschaft auch ihre Grenzen. Wir können dort nicht wirklich zusammenkommen. Wir können nicht gemeinsam Abendmahl feiern, taufen, wir können uns nicht von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen, nicht einmal die Hand schütteln – oder jemanden mal in den Arm nehmen. Das geht nur „in echt“.

Diesen Geist der ersten Gemeinde, den wünsche ich mir. Für evangelisch.de virtuell – und für das Citykirchen-Projekt in Schweinfurt auch „in echt“. So möchte ich gerne arbeiten: Gemeinsam mit anderen an einem Strang ziehen. Sich austauschen. Einander begegnen. Gemeinsam neue Wege gehen. Ich hoffe sehr, dass wir in ein paar Jahren für beide Projekte auch dieses Resultat ziehen können:

Der Herr aber fügte täglich zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden.