Ansprache beim MehrWegGottesdienst: Einmischen, mitmischen, aufmischen!

„Ich kann ja doch nichts ändern!“ – so höre ich oft. In den verschiedensten Zusammenhängen. Ich kann nichts ändern an meiner Situation. Ich kann nichts daran ändern, dass Krieg herrscht. Ich kann nichts daran ändern, dass wir immer mehr auf eine Klimakatastrophe zusteuern. Und in der Kirche kann ich auch nichts ändern. Die Austritte werden mehr, die Kirchen werden leerer, die schrecklichen Enthüllungen über Missbrauchsfälle und darüber, wie diese mancherorts vertuscht wurden haben dem Ganzen nur noch einen letzten Schubs gegeben.

Wort in den Tag: Veränderungen

Alles verändert sich. Und im Moment haben die meisten das Gefühl: Es verändert sich nicht unbedingt zum besseren. Gilt auch für uns als Kirche. 

Wir müssen Dinge ändern. Strukturen verändern. Stellen einsparen und manches neu definieren. Und oft wird dabei auch wieder neue Kraft frei. Beispielsweise, als wir jetzt im Dekanat Schweinfurt trotz Sparmaßnahmen in jeder Region eine Stelle für regionale Konfi- und Jugendarbeit eingerichtet haben, tolle Sache, finde ich! 

Predigt beim Schulanfangsgottesdienst der Landwirtschaftsschule: Fürchte dich nicht!

Liebe Schülerinnen und Schüler der Landwirtschaftsschule, liebe Lehrerinnen und Lehrer, 

Seit mindestens 13 Jahren feiere ich jetzt schon diese Gottesdienste in der Landwirtschaftsschule. Und ich habe eine ganze Menge gelernt. Über Nachhaltigkeit. Über Förderrichtlinien und Düngeverordnungen. Über die Probleme, die der Klimawandel für die Landwirtschaft mit sich bringt. Dass so vieles, vieles eigentlich gar nicht mehr wirklich planbar ist. Dass die Bürokratie zu viel wird, wo Sie doch viel lieber draußen auf dem Feld oder bei Ihren Tieren wären. 

Immer, immer sind gerade Sie als Landwirtinnen und Landwirte herausgefordert. Immer, immer kommt es bei Ihnen an. Egal, ob Dürre vorherrscht oder ob es im Frühjahr nochmal Frost gab, der die zarten Knospen zerstörte. Oder wenn es viel zu viel Regen gab im Jahr. An manchen Orten fällt diesmal die Apfelernte aus. Und die Weinlese war auch nicht überall super, und manche Winzer machen sich auch schon Gedanken darüber, wie sie den empfindlichen Bacchus ersetzen sollen, wenn es heißer wird. Eine Konstante in all den Jahren war dieser Satz, in verschiedenen Abwandlungen: 

Landwirtschaft ist in der Krise. Aber wir packen das an.

Ansprache beim Volksfestgottesdienst: Nur Mut!

Sag mal, Heiko, was hast du dir denn bei DIESEM Bild auf dem Plakat gedacht? Das ist ja total gruselig. Und das soll zum Gottesdienst einladen?

Ja, ist schon ein bisschen komisch, was? Ein Schausteller hat zu mir gemeint „besonders fromm ist das jetzt aber nicht“. Ja, ist ja auch so. Es ist eine Figur aus der Geisterbahn hier. Die haben mir das Foto freundlicherweise per Mail geschickt.

Ah ja. Und warum Geisterbahn?

Wagenkirche: Lebens-Geisterbahn: Fürchte dich nicht!

Lieber Lorenz, schön, dass wir wieder zusammen sind!

Ja, ich freue mich auch! Aber eigentlich gibt es gerade nicht so viel zu freuen in der Welt.

Ja, das stimmt natürlich. Ganz schön viele Katastrophen und schlechte Meldungen auf der Welt. An welche denkst du grade besonders?

Wagenkirche: Ich freu mich, wenn es regnet!

So, hier ist wieder die Wagenkirche! Obwohl das Wetter heute ja, sagen wir mal, nicht ganz so toll ist.

Ach was, ich freu mich wenns regnet!

Na ja, natürlich, die Erde braucht immer noch Wasser. Aber doch bitte nicht, wenn wir grade mit der Wagenkirche unterwegs sind. Die verträgt das nicht so gut.

Ach komm. Kennst du nicht den Spruch von Karl Valentin: „Ich freue mich, wenn’s regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet’s auch“?

Wort in den Tag: Giraffenmut

Liebe Hörerinnen und Hörer!

Ich hab mir von einer künstlichen Intelligenz ein Bild malen lassen, ja das geht. Ich hab ihr die Jahreslosung geschrieben: „Du bist ein Gott, der mich sieht“ – und bekam, na ja, eine Giraffe als Antwort.

Die spinnen, die Computer, dachte ich zuerst. Ein Bekannter meinte dann: Im Arabischen klingt das Wort für „Giraffe“ fast genau so wie das Wort für „anmutig, erhaben“. Und das finde ich dann richtig schön: Gott, der – oder die – Erhabene, aber auch anmutige. Blickt mich an. Sieht den ganzen Schlamassel, in dem ich stecke.

Wagenkirche: Feuerzungenglas

Ulli zeigt Heiko ein sog. Feuerzungen-Glas

Schau mal. lieber Heiko, was ich heute mitgebracht habe. 

    Was ist das denn? Sieht ja aus wie ein Papierfeuer ...

Volltreffer, Heiko. Das ist tatsächlich ein "Feuerzungen-Glas". Außenrum ein angedeutetes Feuer aus Transparentpapier und drinnen ein Teelicht.

    Und was soll ich jetzt damit machen?