Predigt im Urlaubergottesdienst: Haltepunkt Leben - Fröhlich gehe ich

Haltepunkt Leben. Wer letzte Woche schon da war oder am Dienstag am Strand, kennt das Schild ja schon. Ich finde diesen Linienplan des Lebens wirklich faszinierend. Letzte Woche haben wir uns Gedanken darüber gemacht: Wo stehe ich eigentlich? Heute, eine Woche später, frage ich mal anders: Wo willst du eigentlich hin?

So viele Ziele gibt es hier zur Auswahl. Mut. Vertrauen. Liebe. Nähe. Na ja, zur Unzufriedenheit oder zu den Zweifeln will vermutlich niemand freiwillig, aber auch diese Stationen gehören nun mal zum Leben dazu. Es wäre nur wichtig, da nicht dauerhaft zu verweilen.

Jetzt ist Urlaubszeit. Wir sind hier, um mal ein bisschen auszuspannen, Ruhe zu finden, zu uns selbst zu finden. Halt zu finden im Leben.

Predigt im Urlaubergottesdienst: Haltepunkt Leben - Innehalten

Haltepunkt Leben: Diese Schilder – und noch ein paar andere Sachen, die dazu gehören – finden sich seit einiger Zeit in vielen Städten in Deutschland. Wir vom Netzwerk Citykirchenprojekte haben das entwickelt, und ich habe mein Schild aus Schweinfurt einfach mal mitgebracht. Weil ich finde: Gerade in der Urlaubszeit kann man darüber wirklich gut nachdenken: Haltepunkt Leben.

Predigt beim MehrWegGottesdienst: Eine Kirche voller Samstage

Was willst du? Was soll ich für dich tun?

Boah ey. Was für eine Frage.

Ja, manchmal, da hast du diesen einen Wunsch.

Wenn dir was ganz Grundlegendes fehlt.

Trinken, Essen, Gesundheit,

ein Dach über dem Kopf.

Bei Bartimäus war’s klar:

„Dass ich sehen kann“.

Natürlich, das fehlte ihm am meisten.

Predigt beim Motorradgottesdienst: Gemeinsam unterwegs

Eine Sache spüre ich bei diesen Motorradgottesdiensten immer wieder. Und auch gleich werden wir das wieder gemeinsam spüren, wenn wir an unsere verstorbenen Freunde denken. Diese Ahnung: Mein Leben ist endlich. Ja, oft tun wir so, als würden wir selber ja nie sterben. Ohne mich kann das alles ja gar nicht weitergehen. Aber dann stehen wir hier, zünden Kerzen an, denken an Freunde, die uns verlassen haben.

Und dann kommt schon mal die Frage auf: Wie geht’s weiter? Ist da was nach dem Tod?

Der Schriftgelehrte in unser heutigen Geschichte, sicher ein ganz gescheiter Mensch, der möchte gerne eine ganz klare Rechnung haben. Sicherheit. „Was muss ich tun, um das ewige Leben zu bekommen?“ 

Wahrscheinlich dachte er so was wie „Geh jeden Sonntag in die Kirche oder besser gesagt jeden Samstag in die Synagoge, zahl brav deinen Anteil für die Gemeinde, und dann passt das schon“. Wie so ein Parkscheinautomat: Hier gute Taten einwerfen – hier unten Parkschein für ewiges Leben entnehmen. Automat wechselt nicht, Kartenzahlung möglich. Irgendwie so.

Und was macht Jesus?

Die Kühltürme sind weg - das Senfkorn ist noch da

Diese Andacht heute ist anders als alle vorher. Denn: Letztes Jahr standen hier drüben noch die Kühltürme, sichtbarstes Zeichen für das, was hier bis vor einigen Jahren passiert ist. Und gleichzeitig eine Erinnerung daran, dass hier Atommüll gelagert wird, der unsere Nachfahren noch in Hunderten von Generationen beschäftigen wird, wenn es sie denn geben sollte.

Die Türme sind weg. Endlich. Ein Zeichen: Dinge können sich verändern. 

Die angebundene Katze

Es war einmal vor langer Zeit ein kleines Kloster. Jeden Abend feierten die Mönche gemeinsam mit den Dorfbewohnern Gottesdienst, und jeden Abend kam eine Katze in die Kirche spaziert. Sie sprang auf den Altar. Sie stieß die Kerzen um. Sie strich um die Beine der Heiligenstatuen. Und die Mönche stritten sich darum, wer sie auf den Schoß nehmen durfte. Kurz: Die Andacht war dahin.

Genervt ordnete der greise Abt des Klosters an, die Katze vor Gottesdienstbeginn draußen festzubinden, damit sie nicht mehr stören könnte. Gesagt, getan, ungestört Gottesdienst gefeiert, wenn auch irgendwie, na ja, etwas langweiliger.

Predigt beim Schulschlussgottesdienst der Landwirtschaftsschule: "Wissen säen bedeutet Zukunft ernten"

Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Lehrkräfte, liebe Eltern, alle, die heute hier sind!

Herzlichen Glückwunsch! Sie haben es geschafft. OK, noch diesen Gottesdienst überstehen und die Feier danach, aber dann sind Sie fertig! Auf geht’s, mit neuem Wissen, neuen Fertigkeiten und vielleicht auch ganz neuen Gedanken wieder rein in die Betriebe, auf die Felder, in die Ställe und natürlich halt auch an die Schreibtische und was so alles dazugehört.

Ansprache beim MehrWegGottesdienst: Freude wählen!

Freude wählen!

Puh, da haben wir uns ja wieder ein Thema rausgesucht. 

Dass die Zeit vor der Wahl derart aufgeheizt sein würde, haben wir vielleicht ahnen können.

Und jetzt noch dieser Anschlag in München. 

Und all die Anschläge davor.

Freude wählen? 

Können wir das heute überhaupt: Uns freuen?

Ist das ok, ist das vertretbar, sich heute zu freuen?

Ja, finde ich.

Wir haben uns bewusst entscheiden: Wir freuen uns.

Denn sonst würden wir doch nur denen in die Hände spielen, die das Gegenteil wollen.

Predigt an Heiligabend: Von der Finsternis zum Licht

Kommet, ihr Hirten, so haben wir gerade fröhlich gesungen. Wahrlich, die Engel verkündigen heut Bethlehems Hirtenvolk gar große Freud!

Aber vielen Menschen ist gerade so gar nicht nach Freuen zumute.

Vergangenen Freitag gegen 19 Uhr wurde die Welt für viele Menschen in Magdeburg und Umgebung schlagartig dunkel.
Keine Weihnachtsfreude mehr.

Ein geliebter Mensch ist plötzlich nicht mehr da.

Oder er liegt verletzt im Krankenhaus.

Ansprache beim MehrWegGottesdienst: Trauerblümchen

„Das Buch des Bereuens“. In dem Roman „Die Mitternachtsbibliothek“ liegt Nora irgendwo zwischen Leben und Tod. Und betritt eine Bibliothek voller Bücher. Jedes dieser Bücher enthält ihr Leben – aber jedes Buch ist anders. Denn es gibt unendlich viele dieser Leben, je nachdem, welche Entscheidungen sie einst getroffen hat. Hätte sie mal die Band nicht verlassen, als sie gerade einen Plattenvertrag in der Tasche hatten. Hätte sie mal nicht die Hochzeit gecancelt. Wäre sie mal mit ihrer Freundin nach Australien oder als Gletscherforscherin nach Alaska gegangen.