Predigt: Vergnügt, erlöst, befreit

Na, das ist doch mal eine coole Geschichte von König David! Sollte man viel öfter erzählen!

Echt? Findest du? Der David ist doch völlig übergeschnappt. Fast nackt vor den Leuten rumtanzen! Ja, das hört sich toll an, aber stell dir mal vor, Kanzler Scholz oder Markus Söder würden das machen. Da wäre aber was los! Wo bleibt da die Würde des Amts? Die Michal hatte wirklich recht!

Nee, brrr, Scholz oder Söder will ich jetzt auch nicht unbedingt halbnackt sehen. Da hast du schon recht. Aber diese große Freude, die er mit seinem Tanz ausdrückt – das finde ich schon toll! Komplett ausgelassen, fröhlich, ohne diese ganzen Bedenken.

Predigt: Der Geist kommt.

Manchmal kann das Leben ganz schön ermüdend sein. Eine Sorge türmt sich auf die andere. Die großen Weltkrisen werden ja schon fast zu so einer Art Grundrauschen: Klimakrise. Krieg in der Ukraine und anderswo. Corona. Artensterben. Und so vieles mehr. Und als würde das alles nicht schon reichen, kommen dann noch die eigenen Dinge dazu.

Eine schwere Krankheit in der Familie. Finanzielle Probleme. Streit. Trennung. Die Sorge um Freunde oder Familienmitglieder, die ihren eigenen Weg gehen, der vielleicht nicht der beste zu sein scheint. Und dann geht noch irgendwas kaputt. Und die Steuererklärung wartet und dieses und jenes. Und und und.

Ach, manchmal kann das Leben ganz schön ermüdend sein.

Ansprache beim MehrWegGottesdienst: Das Beste kommt noch!

Der Löffel ist da!
Ihr habt ihn in der Hand.
Oder er liegt vor euch, neben euch.
Der Löffel ist da!
Und er ist ein Versprechen:
Das Beste kommt noch.
Es gibt einen Nachtisch.
Es wird lecker.
Selbst, wenn es Leber mit Rosenkohl und Spinat gibt:
Am Ende steht das Eis, der Pudding, die Erdbeeren mit Sahne.
Der Löffel ist da!
Du hast ihn in der Hand.
Nicht alles kannst du beeinflussen.
Manchmal in deinem Leben gibt es Dinge,
über die du keine Macht hast.

Jahrzehnte, die Jahrtausende prägen

Ansprache zur Andacht zum 36. Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe

Bergrheinfeld/Wegkreuz, 24.4.2022

Ich habe jetzt wirklich lange überlegt, welchen Bibeltext ich für meine Ansprache heute wählen soll. Schließlich laufen die Andachten hier am Atomkraftwerk schon seit geraumer Zeit, mein letzter Beitrag dazu war vor ziemlich genau 15 Jahren. Und die Stelle aus der biblischen Schöpfungsgeschichte, wo Gott den Menschen aufträgt, die Erde zu bebauen und zu bewahren – die ist hier an diesem Ort vermutlich schon total abgedroschen, nein, das kann ich heute nicht nehmen. Da sind wir uns ja sowieso einig, dass wir von diesem Anspruch weit entfernt sind.

Predigt: "Wir sind ein Leib"? Was für eine Zumutung!

Predigt am Gründonnerstag 2022
Schweinfurt – Gut Deutschhof, 14.4.2022

Text: 1. Kor 10, 16-17
Der gesegnete Kelch, den wir segnen, ist der nicht die Gemeinschaft des Blutes Christi? Das Brot, das wir brechen, ist das nicht die Gemeinschaft des Leibes Christi? Denn ein Brot ist's: So sind wir viele ein Leib, weil wir alle an einem Brot teilhaben.

Liebe Gemeinde!

Friedensgebet am 6.3.2022

Kyrie eleison! Herr erbarme dich! Voller Sorgen sind wir in diesen Tagen. Voller Angst, voller Trauer.

Der Krieg, in den letzten Jahrzehnten meist nur eine ferne Erzählung von Geschehnissen auf anderen Kontinenten, geschieht plötzlich gar nicht weit entfernt von uns.

Fast trotzig klingt heute, was die weltweiten Kirchen bei ihrer Vollversammlung nach dem Zweiten Weltkrieg, 1948, geschrieben haben:

Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein.

Auch die orthodoxe Kirche hat das übrigens unterschrieben.

Ansprache am 24.12.2021: Rettung im Verborgenen

Ansprache in der MehrWegGottesdienst-Zoom-Andacht vom 24.12.2021 - www.mehrweggottesdienst.de

O du fröhliche! So hat der Windsbacher Knabenchor gesungen. Kein donnerndes Jubellied mit Pauken und Trompeten. Eher ein verhaltenes, ja zartes Lied.

In dieser Heiligen Nacht, im Stall an der Krippe, da verstummen die lauten Töne. Da werden wir still, andächtig. Spüren dieses Wunder von Weihnachten: Ein Kind ist geboren! Gottes Sohn, so werden sie ihn später nennen.

Ansprache beim MehrWegGottesdienst: Der Himmel ist (H)offen!

Predigt am 2. Adventssonntag – MehrWegGottesdienst "Der Himmel ist (H)offen!"
Schweinfurt via Zoom, 5.12.2021


Chat: Was ist eure Hoffnung, was lässt euch fliegen? Teilt eure Gedanken mit uns im Chat oder sprecht es laut aus.
...

Hoffnung. Du flüchtige. Was hofften wir, hofften wir, hofften wir.

Auf ein Ende der Pandemie.

Auf Gesundheit, Genesung.

Auf den Erfolg in der Arbeit, in der Schule.

Auf Rettung.

Auf Frieden.

Schalom.

Hoffnung. Du flüchtige. Was hofften wir, hofften wir, hofften wir.

Predigtslam: Hier stehe ich, ich kann nicht anders

erster Platz beim 3. Preacher Poetry Slam in der Erlöserkirche Bamberg

Schweinfurt-Roßmarkt, 13:20, Bus 82. Kurz nach Schulschluss. Quetsche mich mit rein. Hinten alles voll. „Durchgehen bitte!“ ruft der Busfahrer. Ja Scherzkeks, wohin denn?

Hier stehe ich, ich kann nicht anders! Nein wirklich, weiter geht’s nicht. Keinen Millimeter.

Komplett coronaunkonform und unkomfortabel kommen wir doch noch fort vom Startort. Sechs Fünftklässler im Vierersitz, drei turnen krakeelend auf den zwei Bänken, spucken einem älteren Herrn unbemerkt auf den kahlen Kopf. Die Oberstufler verdrehen altklug die Augen. Die lieben Kleinen, jaja. Wir waren doch auch mal so.