Predigt zum Schulanfangsgottesdienst der Landwirtschaftsschule: Planloser Jesus?

Liebe Schülerinnen und Schüler der Landwirtschaftsschule, liebe Lehrerinnen und Lehrer!

Heute möchte ich, dass Sie sich richtig ärgern über mich. Nein, eigentlich über Jesus. Nein, natürlich nicht. Oder vielleicht doch?

Ach nee, denken Sie jetzt vielleicht. Ist doch eh alles schon schwer genug gerade. Und jetzt bringt der Pfarrer hier noch nicht mal ne schöne Predigt, wo ich mich mal ein bisschen ausruhen kann und gestärkt rausgehen kann mit einem guten Gefühl. Jetzt will der mich auch noch ärgern.

Ansprache beim MehrWegGottesdienst: Alles muss raus!

Alles muss raus!

Als Jugendlicher hab ich von meiner Oma mehr aus Spaß einen riesigen Stoffteddy geschenkt bekommen. Er hieß Anatevka Astanovka Tramwaija, also Anatevka Straßenbahnhaltestelle. Hatte schon einen Brandfleck am Kopf und lag eigentlich nur noch irgendwo rum. Ich hab ihn raus zum Sperrmüll. Da lag er nicht lang – ich musste ihn wieder reinholen. Hab’s nicht fertiggebracht, ihn da draußen liegen zu sehen, ihn loszulassen.

Predigt beim Mittelaltergottesdienst: Gemeinsam unterwegs zu Gott
Heiko Kuschel 18. September 2022 - 14:32

„Nun bitten wir den Heiligen Geist um den rechten Glauben allermeist“. So erklang die schola cantorum. Um den rechten Weg möcht ich ihn lieber bitten, hab ich ihn doch verloren. Welcher Weg mag mich wohl zu Gott führen? Links? Rechts? Geradeaus? Ah, Meister Abb, ihr auch hier? Sagt, wisset Ihr den Weg zu Gott?

Prediger Kuschel, welch glückliche Schickung! Ihr hier! Ich bedauere zutiefst, doch habe ich meinen Weg verloren. Ihr wisset auch nicht wohin?

Den Weg zu Gott? Vorhin deuchte mir, ich wüsste ihn, doch nun ...

Predigt: Wer ist mein Mitmensch?

Text: Lk 10, 25-37 (BasisBibel)
25 Da kam ein Schriftgelehrter
und wollte Jesus auf die Probe stellen.
Er fragte ihn: »Lehrer, was soll ich tun,
damit ich das ewige Leben bekomme?«
26 Jesus fragte zurück: »Was steht im Gesetz?
Was liest du da?«
27 Der Schriftgelehrte antwortete:
»Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben
mit deinem ganzen Herzen,
mit deiner ganzen Seele,
mit deiner ganzen Kraft
und mit deinem ganzen Denken.«
Und: »Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst.«

Urlaubspredigt: Vergnügt, erlöst, befreit

„Glaubst du, das Leben verstanden zu haben?“

Mit dieser Frage beginnt die Neurowissenschaftlerin Maren Urner ihr Buch „Raus aus der ewigen Dauerkrise“. Ich bin noch nicht ganz fertig mit Lesen, aber es passt einfach so vieles von dem, was sie schreibt, zu unserem heutigen Thema, dass ich es nicht ignorieren konnte. Maren Urner ist erklärte Atheistin, aber die Fragen, die sie stellt, beschäftigen uns auch im Glauben.

Unter anderem eben diese: Glaubst du, das Leben verstanden zu haben?

Maren Urner sagt: Die meisten von uns wissen gar nicht wirklich, was gut für sie ist. Und noch schlimmer: Wir wissen nicht mal, dass wir es nicht wissen. Wir jagen dem Glück nach, ohne jemals überhaupt darüber nachzudenken, was Glück eigentlich ist.

Predigt: Arbeiten am Paradies

Was hast du getan?

So donnert Gottes Stimme durchs Paradies.

Was hast du getan, Mensch?

Ich fürchte, diese Frage wird auch uns eines Tages gestellt werden.

Was hast du getan, Mensch?

Was hast du aus dieser Erde gemacht?

Von Bewahren keine Spur.

Deine eigene Existenz gefährdest du, du weißt es und machst doch weiter, wie ein Süchtiger, der nicht loskommt von seiner Droge.

Was hast du getan, Mensch?

Nicht nur die Erde in der Gegenwart zerstörst du. Klimawandel, Artensterben, Plastik in den Weltmeeren und und und.

Was hast du getan, Mensch?

Predigt: Vergnügt, erlöst, befreit

Na, das ist doch mal eine coole Geschichte von König David! Sollte man viel öfter erzählen!

Echt? Findest du? Der David ist doch völlig übergeschnappt. Fast nackt vor den Leuten rumtanzen! Ja, das hört sich toll an, aber stell dir mal vor, Kanzler Scholz oder Markus Söder würden das machen. Da wäre aber was los! Wo bleibt da die Würde des Amts? Die Michal hatte wirklich recht!

Nee, brrr, Scholz oder Söder will ich jetzt auch nicht unbedingt halbnackt sehen. Da hast du schon recht. Aber diese große Freude, die er mit seinem Tanz ausdrückt – das finde ich schon toll! Komplett ausgelassen, fröhlich, ohne diese ganzen Bedenken.

Predigt: Der Geist kommt.

Manchmal kann das Leben ganz schön ermüdend sein. Eine Sorge türmt sich auf die andere. Die großen Weltkrisen werden ja schon fast zu so einer Art Grundrauschen: Klimakrise. Krieg in der Ukraine und anderswo. Corona. Artensterben. Und so vieles mehr. Und als würde das alles nicht schon reichen, kommen dann noch die eigenen Dinge dazu.

Eine schwere Krankheit in der Familie. Finanzielle Probleme. Streit. Trennung. Die Sorge um Freunde oder Familienmitglieder, die ihren eigenen Weg gehen, der vielleicht nicht der beste zu sein scheint. Und dann geht noch irgendwas kaputt. Und die Steuererklärung wartet und dieses und jenes. Und und und.

Ach, manchmal kann das Leben ganz schön ermüdend sein.

Ansprache beim MehrWegGottesdienst: Das Beste kommt noch!

Der Löffel ist da!
Ihr habt ihn in der Hand.
Oder er liegt vor euch, neben euch.
Der Löffel ist da!
Und er ist ein Versprechen:
Das Beste kommt noch.
Es gibt einen Nachtisch.
Es wird lecker.
Selbst, wenn es Leber mit Rosenkohl und Spinat gibt:
Am Ende steht das Eis, der Pudding, die Erdbeeren mit Sahne.
Der Löffel ist da!
Du hast ihn in der Hand.
Nicht alles kannst du beeinflussen.
Manchmal in deinem Leben gibt es Dinge,

Jahrzehnte, die Jahrtausende prägen

Ansprache zur Andacht zum 36. Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe

Bergrheinfeld/Wegkreuz, 24.4.2022

Ich habe jetzt wirklich lange überlegt, welchen Bibeltext ich für meine Ansprache heute wählen soll. Schließlich laufen die Andachten hier am Atomkraftwerk schon seit geraumer Zeit, mein letzter Beitrag dazu war vor ziemlich genau 15 Jahren. Und die Stelle aus der biblischen Schöpfungsgeschichte, wo Gott den Menschen aufträgt, die Erde zu bebauen und zu bewahren – die ist hier an diesem Ort vermutlich schon total abgedroschen, nein, das kann ich heute nicht nehmen. Da sind wir uns ja sowieso einig, dass wir von diesem Anspruch weit entfernt sind.