Predigt: Wunder sind ungerecht!

Wie schön das wäre. Wunder wirken. Einfach so.
Wenn ich das könnte – ich würd‘s den ganzen Tag tun. 
Würde den Krebskranken heilen und die Rollstuhlfahrerin.
Den Blinden und die Frau mit der seltenen Blutkrankheit.
Aber auch die Traurigen, die Mutlosen, 
die, deren Blick nach unten geht.
Die Armen, die Hungrigen, die Elenden.
Und die kaputte Festplatte.

Predigt: Christen sind wundersame Wesen

Christen sind schon wundersame Wesen.

Da sitzen sie im Gefängnis, in Fesseln,

allein und einsam in der Nacht.

Da sitzen sie und haben keine Hoffnung mehr.

Da sitzen sie im Dunkeln,

keinen Weg scheint es mehr zu geben.

Einsam, allein, gefangen, am Ende.

Da sitzen sie –

und fangen an, Gott zu loben.

Mitten in der Nacht.

Alte Psalmen singen sie, so stelle ich‘s mir vor.

Alte Psalmen, die nicht nur ihnen Mut machten,

sondern auch den Mitgefangenen in den anderen Zellen.

Und es geschieht:

Die Türen öffnen sich, die Fesseln fallen ab, sie sind frei!

Predigt: Jesus heilt die Wortlosen

Jesus trieb einen bösen Geist aus, der war stumm.

Ja klar, wir würden das heute nicht mehr so sagen.

Von bösen Geistern reden wir nicht mehr.

Wir nennen das alles anders.

Krankheit vielleicht. Eine psychische womöglich.

Kann man heilen, eventuell.

Mit guten Ärzten.

Böse Geister müssen wir nicht austreiben.

Oder doch?

Wort in der Mitte: W@nder!

Liebe Gäste hier in unserer Vesperkirche!

In ein paar Wochen fahre ich bis nach Hannover zu einer Tagung, die nennt sich „W@nder“, eine Mischung aus „Wanderer“ und „Wunder“. Und es ist wirklich ein kleines Wunder: Sie war nämlich schon vor einem halben Jahr in kürzester Zeit ausgebucht, obwohl damals noch gar nicht klar war, was da überhaupt läuft. Aber die Beschreibung hat viele fasziniert. Vielleicht geht es Ihnen auch so?

Es ist laut Ausschreibung eine Konferenz

Wort in der Mitte zur Vesperkirche: Wunder für alle!

Liebe Gäste hier in unserer Vesperkirche!

Ich hoffe, es schmeckt Ihnen bei uns. Und ich hoffe, es ist auch wirklich genug von allem da. Ganz ehrlich: Ich wollte nicht in der Haut der Organisatoren stecken. Kommen 50 Leute? Oder 500? Wie soll man da planen und Essen vorbereiten, gerade jetzt in den ersten Tagen, in denen es noch gar keine Erfahrungswerte gibt?

Ich kann mir vorstellen, wie manche da gestöhnt haben. Wie praktisch das doch wäre, wenn Jesus wirklich leibhaftig hier dabei wäre! Der könnte doch mal wieder so ein Wunder tun wie damals!

Wort in den Tag: Vesperkirche: Gemeinschaft

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!

Wissen Sie schon, wo Sie heute mittag essen werden? Ich gehe dazu in die Kirche. Ja, richtig gehört. In der Johanniskirche Schweinfurt, oberhalb vom Markt, stehen seit gestern schön gedeckte Tische. Jeden Mittag gibt's eine volle Mahlzeit für 1,50, drei Wochen lang. Nicht nur für bedürftige Menschen, sondern für alle. Wer mag, kann kommen. Alle sind eingeladen. Gemeinsam essen, neue Leute kennenlernen. Um eins eine kurze Andacht.

Vesperkirche nennt sich dieses Konzept. Für mich ist es Kirche, wie ich sie mir immer erträume. Ein Ort, an dem alle willkommen sind. Ein Ort, an dem Menschen sich kennenlernen. Wo wir gemeinsam feiern, essen, trinken, lachen. Wo wir füreinander da sind.

Ich gebe zu: Davon haben sich die Kirchen in Europa oft viel zu weit entfernt. Aber genau darum machen wir's ja, um das zu ändern. Die Vesperkirche. Ein Ort der Gemeinschaft, der Begegnung, der Fröhlichkeit.

Vielleicht schauen Sie ja auch mal vorbei. So oder so – ich wünsche Ihnen, dass Sie heute da, wo Sie sind, fröhliche, vertrauensvolle Gemeinschaft erleben können.

Ihr Pfarrer Heiko Kuschel von der evangelischen Citykirche Schweinfurt.