Wagenkirche: Prioritäten setzen!

So, Ulli, am Sonntag wird‘s ja echt spannend mit der Landtagswahl. Ich hab ja schon per Briefwahl gewählt. Und was machst du?

Ich mache das am Sonntag ganz klassisch im Wahllokal. Da ist ja auch so ein bisschen Wahlatmosphäre vor Ort, das gehört für mich mit dazu.

Und dann geht‘s ja gleich noch weiter. Am 21.10. sind bei uns Kirchenvorstandswahlen, und ihr Katholiken habt am 18.11. Wahlen zur Kirchenverwaltung.

Ja, auch das ist ganz wichtig. Alle meckern immer über „die Kirche“. Aber hier können wir wirklich beeinflussen, wer diese Kirche mit steuert in den nächsten Jahren.

Es gibt ja immer noch viele, die meinen, Wählen ändere ja doch nichts. Das finde ich total schade, denn bei allen Kritikpunkten, die man haben kann: Die Demokratie ist doch die beste Staatsform, die ich kenne.

Aber es gibt natürlich auch viele, die sagen: Keine Partei passt so wirklich zu dem, was ich eigentlich will. In jeder Partei gibt‘s Dinge, die ich nicht mag, und andere, die ich mag.

Ja, das ist natürlich so. Kompromisse gehören zur Demokratie halt unbedingt dazu. Ich finde das echt klasse, dass wir am Wahlabend einen MehrWegGottesdienst feiern. Und das Thema, das wir uns ausgedacht haben, passt wirklich sehr gut: Prioritäten setzen.

Meinst du jetzt, im Blick auf die Parteien: Prioritäten setzen?

Ja, da natürlich auch. Welches Thema ist mir wirklich richtig wichtig? Und welche Partei vertritt dieses Thema am besten? Wer sich gar nicht entscheiden kann, dem hilft vielleicht der Wahl-o-Mat im Internet noch weiter.

Aber ich finde, es ist auch in unserem Leben wichtig, zu wissen: Was ist mir wichtig? Was will ich erreichen mit meinem Leben? Damit ich nicht nur früh aufstehe, zur Arbeit gehe und abends vor dem Fernseher einschlafe.

Na ja, diesmal schläft ja hoffentlich keiner ein, wenn sie den Bericht über uns im Fernsehen bringen. Aber ja, klar: Welche Prioritäten habe ich?

Das wurde Jesus ja auch mal gefragt: Was sind deine Prioritäten? Was ist das allerwichtigste im Leben? Und er hat dann doch zwei Sätze gesagt: Du sollst Gott lieben von ganzem Herzen – und deinen Nächsten wie dich selbst.

Das berühmte Doppelgebot der Liebe, ja. Das finde ich auch einen ganz wichtigen Hinweis auf Prioritäten bei der Wahl. Wer steht im weitesten Sinn für liebevollen Umgang untereinander? Und wer verbreitet Hass und will Menschen ausgrenzen? Ich glaube, das muss für Christinnen und Christen eine zentrale Frage sein. Hass und Ausgrenzung sind für uns nicht wählbar.

Wir wünschen Ihnen für Sonntag gute Entscheidungen. Sie haben die Wahl.