Kirche und Geld

 Kirchgeld und Kirchensteuer: Das ist ein immer wieder umstrittenes Thema. „Kirchensteuer ist am Einkommen orientiert und deshalb ein gerechtes und verlässliches Instrument der Kirchenfinanzierung“, so meinen die einen. Die anderen kritisieren die ihrer Meinung nach zu enge Verbindung von Kirche und Staat durch die Erhebung der Kirchensteuer.

Wofür Geld bezahlen?

Eines ist jedenfalls klar: Ohne Geld funktioniert auch in der Kirche nichts. Die Kirche engagiert sich im sozialen Bereich, betreibt Schulen, Kindergärten, Beratungseinrichtungen, Altersheime. Jeden Sonntag besuchen im Schnitt 115000 Christen die evangelischen Gottesdienste in Bayern. Mitarbeitende werden fundiert aus- und fortgebildet. Für alles das und noch viel mehr benötigen wir eine sichere Finanzgrundlage. Doch woher sollen diese Gelder kommen? Und: Wie können die Lasten gerecht verteilt werden?

Weltweit haben sich dazu drei Systeme entwickelt, die sich generell unterscheiden und meistens in Mischformen vorkommen.

Spenden

In manchen Staaten, etwa den USA, den Niederlanden oder Frankreich, sind Kirchengemeinden vollständig auf Spenden angewiesen und bekommen keine oder nur wenige Unterstützung vom Staat. Problematisch wird dieses Konzept vor allem, weil eine langfristige Planung kaum möglich ist und auch die Mitglieder nicht unbedingt immer für die Projekte spenden wollen, die gerade am wichtigsten sind. Gemeinden mit mehrheitlich finanzschwachen Mitgliedern sind gegenüber anderen im Nachteil.

Finanzierung durch den Staat

Das genaue Gegenteil ist der Fall in Ländern wie Italien und Spanien, wo die Kirche zu einem Großteil vom Staat finanziert wird. Ein bestimmter Anteil der Steuern wird unter anderem dafür verwendet. In Griechenland bezahlt der Staat die Gehälter der Geistlichen.

Kirchensteuer

Ein der deutschen Kirchensteuer ähnliches Verfahren gibt es in Dänemark, Finnland, Schweden und in einigen Kantonen der Schweiz. In Österreich gibt es den „Kirchbeitrag“, der am Einkommen angelehnt ist. Da der Staat der Kirche keine Unterlagen zur Verfügung stellt, ist die Kirche aber auf die freiwillige Auskunft der Kirchenmitglieder angewiesen. Es wird geschätzt, dass die Einnahmen dadurch etwa ein Drittel unter dem „Soll“ liegen; dazu kommen die Kosten für eine aufwändige Verwaltung. Einer der größten Vorteile des deutschen Systems ist ja auch, dass Daten nicht zweimal erhoben werden müssen, was enorme Verwaltungskosten einspart.

Was ist sinnvoll?

Immer, wenn es um Geld geht, wird es in der einen oder anderen Form Probleme geben. Egal, ob es um einen Kindergartenbeitrag geht, die Baukosten für eine Straße oder eben um die Kirchensteuer. Die Debatte wird uns weiter begleiten, ob die Kirchensteuer „gut“ oder „schlecht“ ist. Ich glaube: Im internationalen Vergleich haben wir ein ausgezeichnetes System gefunden, das die Lasten gerecht verteilt und für Planungssicherheit und weitgehende Unabhängigkeit der Gemeinden sorgt.

Danke!

Sie gehören der evangelischen Kirche an? Dann unterstützen Sie uns mit Ihrer Kirchensteuer, mit dem Kirchgeld, vielleicht auch mit Spenden. Darüber hinaus erfahren wir viele andere Formen der Zuwendung. Tatkräftige Hilfe. Gute Gespräche und Rückmeldungen. Lange Briefe. Unterstützende Gebete. Für alles das möchte ich mich, ihm Namen aller bei der Kirche Beschätigten, bei Ihnen ganz herzlich bedanken! Danke für Ihr Vertrauen!  

Heiko Kuschel

Weitere Informationen zur Kirchensteuer finden Sie im Internet unter www.kircheundgeld.de , auf evangelisch.de und im Faltblatt „Danke. Warum Ihre Kirche Geld braucht. Und was sie damit tut“, das Sie hier herunterladen können und das in vielen Pfarrämtern und Kirchen ausliegt. Telefonische Fragen beantwortet das Service-Center unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 55 9 555 9. 

Gott will das nicht.

Das Unglück bei der Loveparade ist schrecklich, keine Frage. Ich möchte das an dieser Stelle auch gar nicht groß ausbreiten; dazu ist woanders schon genug geschrieben worden, auch auf evangelisch.de. Ich, der ich weit weg davon bin, kann sowieso nichts Substantielles dazu beitragen.

Andere dagegen meinten, genau das tun zu können. Darunter die schon vielfach gescholtene und umstrittene ehemalige Tagesschau-Moderatorin Eva Herman. In einem Beitrag auf der Website des auch nicht gerade besonders angesehenen Kopp-Verlags wetterte sie über „Sodom und Gomorrha“ - und meinte am Schluss: „Eventuell haben hier ja auch ganz andere Mächte mit eingegriffen, um dem schamlosen Treiben endlich ein Ende zu setzen.“ Ja, genau, Frau Herman! Das ist natürlich ein wunderbarer Gott, dem ich gerne vertraue: Einer, der einige Menschen straft, weil viele „sündigen“? Waren denn diese armen Menschen, die da totgetrampelt wurden, die allerschlimmsten? Haben genau die Gottes Strafe besonders verdient? Irgendwie passt das nicht, Frau Herman.

Das volle Leben

 

Predigt zum Schaustellergottesdienst

Schweinfurt, 13.6.2010

 

Text: Mt 6, 25-34

Jesus spricht: Sorgt euch nicht um euer Leben und darum, dass ihr etwas zu essen habt, noch um euren Leib und darum, dass ihr etwas anzuziehen habt. Ist nicht das Leben wichtiger als die Nahrung und der Leib wichtiger als die Kleidung?

Das Streben nach Glück

Predigt zum Motorradgottesdienst
Gochsheim, 25.4.2010
 

Das Streben nach Glück, so haben wir diesen Gottesdienst genannt. Toll, dachte ich mir, da steht bestimmt viel drin in der Bibel zu diesem Thema. Tja, denkste: Im Neuen Testament kommt das Wort Glück gar nicht vor. Und im Alten Testament eigentlich höchstens im Sinn von „Schwein gehabt“. Eine Definition oder gar eine Anleitung zum Glücklichsein, das gibt es in der Bibel so nicht. 

Wer ist Gott? Und wenn ja, wie viele?

 

Predigt beim MehrWegGottesdienst am 18.4.2010

Liebe Gemeinde!

Überschwemmung. Das Wasser steigt schnell. Der Pfarrer ist bis auf die Kirchturmspitze geflüchtet und sitzt dort und betet: Lieber Gott, ich habe Dir jahrelang gedient, aufrecht und mit ganzem Herzen. Bitte rette mich.., Etwas später rudert ein Bauer vorbei und sagt: Springen Sie rein! Nein danke, ruft der Pfarrer, Gott wird mich retten!

 

Laufen für Kenia

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!

Heute früh laufen sie in Eisenach los, die Läufer des Spendenmarathons. Um Geld für Projekte in Kenia zu sammeln, sind sie seit Ostermontag unterwegs von Wittenberg nach Rom. Am Nachmittag so gegen fünf kommen sie bei uns in Schweinfurt an und werden groß empfangen, mit Stadtlauf am Schillerplatz, kurzer ökumenischer Andacht und allem drum und dran.