Er ist wahrhaftig auferstanden!

Dieser Mann in der Klinik, etwa mein Alter. „Herr Pfarrer, warum tut Gott denn nichts? Muss ich jetzt wirklich sterben?“ Die junge Mutter, vom Auto überfahren. So viele Tode, die ich als Pfarrer schon begleitet habe. Manchmal bleibt mir das österliche „Halleluja!“ im Hals stecken.

Und die vielen, denen die Hoffnung vergangen ist. Die, die am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig haben. Die, die allein zu Hause wohnen und einsam sind. Die, die sich einsetzen für die Zukunft unseres Planeten und immer verzweifelter werden, weil sich viel zu wenig tut.

Den Jüngern damals, vor etwa zweitausend Jahren, ging’s ganz ähnlich. Jahrelang waren sie mit diesem Jesus herumgelaufen, hatten darauf gehofft, dass er die ganze Welt verändern wird – und dann starb er, einfach so, hingerichtet als ein Verbrecher. Alles aus, keine Hoffnung mehr.

Die Nachricht, dass er auferstanden ist, konnten sie erst gar nicht glauben. Ist ja auch irre, der Gedanke. Klingt irgendwie nach schiefgelaufener Trauerbewältigung. Aber immer mehr bestätigten es: „Wir haben ihn auch gesehen!“ Und nach und nach wurde aus der leisen Hoffnung Gewissheit:

Ansprache beim MehrWegGottesdienst: Alles muss raus!
Heiko Kuschel 17. Oktober 2022 - 9:34

Alles muss raus!

Als Jugendlicher hab ich von meiner Oma mehr aus Spaß einen riesigen Stoffteddy geschenkt bekommen. Er hieß Anatevka Astanovka Tramwaija, also Anatevka Straßenbahnhaltestelle. Hatte schon einen Brandfleck am Kopf und lag eigentlich nur noch irgendwo rum. Ich hab ihn raus zum Sperrmüll. Da lag er nicht lang – ich musste ihn wieder reinholen. Hab’s nicht fertiggebracht, ihn da draußen liegen zu sehen, ihn loszulassen.

Ansprache beim MehrWegGottesdienst: Das Beste kommt noch!

Der Löffel ist da!
Ihr habt ihn in der Hand.
Oder er liegt vor euch, neben euch.
Der Löffel ist da!
Und er ist ein Versprechen:
Das Beste kommt noch.
Es gibt einen Nachtisch.
Es wird lecker.
Selbst, wenn es Leber mit Rosenkohl und Spinat gibt:
Am Ende steht das Eis, der Pudding, die Erdbeeren mit Sahne.
Der Löffel ist da!
Du hast ihn in der Hand.
Nicht alles kannst du beeinflussen.
Manchmal in deinem Leben gibt es Dinge,

Wagenkirche: Lichtblicke
Lorenz Hummel 29. April 2022 - 19:33

Die Wagenkirche ist mal wieder unterwegs!
Wie ist es dir denn in der letzten Woche so ergangen seit wir uns am letzten Freitag darüber ausgetauscht haben, was uns Freude macht.

Gut ging mir. Ein kleines Erlebnis möchte ich dir gerne erzählen: Am Montag als ich am Main aus dem Auto gestiegen bin, traute ich erst meinen Ohren nicht. Ich hörte eine Nachtigall singen!

Echt! Sind die denn schon da?

Ja, und inzwischen habe ich schon an ganz unterschiedlichen Orten welche gehört. Langsam glaube ich, dass es doch Richtung Sommer geht.

Jahrzehnte, die Jahrtausende prägen
Heiko Kuschel 24. April 2022 - 15:31

Ansprache zur Andacht zum 36. Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe

Bergrheinfeld/Wegkreuz, 24.4.2022

Ich habe jetzt wirklich lange überlegt, welchen Bibeltext ich für meine Ansprache heute wählen soll. Schließlich laufen die Andachten hier am Atomkraftwerk schon seit geraumer Zeit, mein letzter Beitrag dazu war vor ziemlich genau 15 Jahren. Und die Stelle aus der biblischen Schöpfungsgeschichte, wo Gott den Menschen aufträgt, die Erde zu bebauen und zu bewahren – die ist hier an diesem Ort vermutlich schon total abgedroschen, nein, das kann ich heute nicht nehmen. Da sind wir uns ja sowieso einig, dass wir von diesem Anspruch weit entfernt sind.

Ostereier - Lebenshoffnung

Liebe Hörerinnen und Hörer!

Na, schon alle Ostereier aufgegessen? Oder können Sie schon keine Hühnereier mehr sehen und Schoko auch nicht?

Warum wir überhaupt Eier an Ostern verstecken, ist ja nicht so ganz klar. Ich denke: Es ist ein Symbol des Lebens. Aus dem Ei, das wie tot da liegt und das man fast für einen Stein halten könnte, schlüpft auf einmal – ein neues Leben. Haben Sie das schon mal beobachtet, wie ein Küken schlüpft? Ich finde das ein großes Wunder, wie ein neues Leben beginnt.

Ansprache beim MehrWegGottesdienst: Der Himmel ist (H)offen!

Predigt am 2. Adventssonntag – MehrWegGottesdienst "Der Himmel ist (H)offen!"
Schweinfurt via Zoom, 5.12.2021


Chat: Was ist eure Hoffnung, was lässt euch fliegen? Teilt eure Gedanken mit uns im Chat oder sprecht es laut aus.
...

Hoffnung. Du flüchtige. Was hofften wir, hofften wir, hofften wir.

Auf ein Ende der Pandemie.

Auf Gesundheit, Genesung.

Auf den Erfolg in der Arbeit, in der Schule.

Auf Rettung.

Auf Frieden.

Schalom.

Hoffnung. Du flüchtige. Was hofften wir, hofften wir, hofften wir.

Euch ist heute der Heiland geboren!
Heiko Kuschel 30. Dezember 2020 - 9:45

"Wort in den Tag" auf Radio Primaton

Liebe Hörerinnen und Hörer,

unsere Welt ist so was von kaputt. Ich meine nicht nur Corona und den Lockdown. Ich meine auch die Kriege, den Hunger, die Millionen Menschen auf der Flucht, den Klimakollaps. Ich meine auch die Obdachlosen bei uns, die Gewalt gegen Kinder, die Armut in unserem Land. Ich meine die Diskussionen im Netz, die wegen kleinster Meinungsverschiedenheiten ausarten bis hin zu Morddrohungen.

Unsere Welt ist so was von kaputt.

Und dann sagt der Engel in der Weihnachtsgeschichte: „Euch ist heute der Heiland geboren!“ Der Heiland. Also der, der heilt. Der alles wieder zurechtbiegt. Der unserer Welt Heilung bringt.

Predigt zu Weihnachten: Freudenboten? Ach was.

Freudenboten.

Die Heil verkünden.

Ach was.

Könnten wir auch mal gebrauchen.

Wär doch eigentlich schön, Gott.

Komm doch her, heile uns.

Hier ist alles kaputt.

Die Menschen sterben.

Hunderte jeden Tag.

Und andere meinen, das sei nicht so schlimm,

Hauptsache, die Läden würden wieder aufmachen,

und sie dürften wieder feiern gehn.