Ansprache beim MehrWegGottesdienst: "Leben, Lieben, Leberkäs (auch vegetarisch)"
Was ist dein Los?
Welches Los hast du gezogen, vorhin in der MehrWegPhase? War’s die Liebe? Oder Freundschaft? Oder was ganz anderes?
Was ist dein Los?
Passt es dir?
Oder hättest du lieber was anderes gehabt?
Und ... was machst du jetzt daraus?
Einen Samen hast du bekommen, nicht die fertige Frucht.
Was du damit anfängst, das bleibt dir selbst überlassen.
Ob du diesen Sonnenblumensamen einpflanzt und gießt – oder ihn morgen schon vergessen hast.
Ob was draus wird – oder die Pflanze eines Tages eingeht.
Ansprache beim MehrWegGottesdienst: Wer hat Angst vorm lieben Gott?
„Wer hat Angst vorm lieben Gott?“
Mein ganzes Pfarrerleben langt versuche ich, gegen diese Angst anzugehen.
So viele Menschen erlebe ich, die sie immer noch in sich tragen, die Angst.
Seit Jahrhunderten haben wir den Leuten gesagt: Gott sieht alles! Und er schreibt alle Sünden auf in sein großes Buch.
Wenn du als Kind nicht aufgegessen hast oder die Zunge rausgestreckt hast oder dein Zimmer nicht aufgeräumt hast – Gott sieht alles!
Ist ja so ein praktisches Erziehungsmittel.
Gott als verlängerter Arm der Eltern oder auch der Obrigkeit.
Wenn du nicht brav bist, dann ...
Ansprache beim MehrWegGottesdienst: Gott kommt. Mitten ins Leben.
Gott ist immer noch nicht da.
Wie nervig.
Ja klar, es ist Advent.
Das heißt ja, Gott kommt, nicht Gott ist da.
Also warten wir halt weiter.
Warten auf Gottot. Oder so.
Ach, wärst du doch endlich da, Gott!
Ich hätte so viele Fragen.
So viel Hoffnung.
So viel Enttäuschung, die ich dir ins Gesicht schreien will.
Aber Gott ist immer noch nicht da.
Weiter warten auf den Weltenretter.
Weiter Nachrichten von Krieg, Hass, Tod, Krankheit, Einsamkeit, Verfolgung, Bomben, Klimakatastrophe, Artensterben, Schießereien, Misshandlungen, Machtmissbrauch, Kindesmissbrauch und und und.
Gott, komm doch einfach in unsere Welt.
Mach sie gut.
Nur durch deine Anwesenheit.
Bitte.
Komm.
Wagenkirche am 4.11.2022: Alles muss raus!
Hallo Lorenz, schön, dass du da bist! Schau mal, ich hab dir was mitgebracht.
Was soll denn das sein?
Keine Ahnung. Wirklich überhaupt nicht. Lag in meinem alten Büro, als ich das bezogen habe, und jetzt bin ich’s ja endlich los. Freust du dich?
Also, ähm, na ja, ehrlich gesagt ...
Schon ein bisschen undankbar, oder? Na egal, Hauptsache, ich bin’s los. Seit unserem MehrWegGottesdienst zum Thema „Alles muss raus“ räum ich einfach alles aus, was geht.
Ansprache beim MehrWegGottesdienst: Alles muss raus!
Alles muss raus!
Als Jugendlicher hab ich von meiner Oma mehr aus Spaß einen riesigen Stoffteddy geschenkt bekommen. Er hieß Anatevka Astanovka Tramwaija, also Anatevka Straßenbahnhaltestelle. Hatte schon einen Brandfleck am Kopf und lag eigentlich nur noch irgendwo rum. Ich hab ihn raus zum Sperrmüll. Da lag er nicht lang – ich musste ihn wieder reinholen. Hab’s nicht fertiggebracht, ihn da draußen liegen zu sehen, ihn loszulassen.
Ansprache beim MehrWegGottesdienst: Das Beste kommt noch!
Der Löffel ist da!
Ihr habt ihn in der Hand.
Oder er liegt vor euch, neben euch.
Der Löffel ist da!
Und er ist ein Versprechen:
Das Beste kommt noch.
Es gibt einen Nachtisch.
Es wird lecker.
Selbst, wenn es Leber mit Rosenkohl und Spinat gibt:
Am Ende steht das Eis, der Pudding, die Erdbeeren mit Sahne.
Der Löffel ist da!
Du hast ihn in der Hand.
Nicht alles kannst du beeinflussen.
Manchmal in deinem Leben gibt es Dinge,
Ansprache beim MehrWegGottesdienst: Der Himmel ist (H)offen!
Predigt am 2. Adventssonntag – MehrWegGottesdienst "Der Himmel ist (H)offen!"
Schweinfurt via Zoom, 5.12.2021
Chat: Was ist eure Hoffnung, was lässt euch fliegen? Teilt eure Gedanken mit uns im Chat oder sprecht es laut aus.
...
Hoffnung. Du flüchtige. Was hofften wir, hofften wir, hofften wir.
Auf ein Ende der Pandemie.
Auf Gesundheit, Genesung.
Auf den Erfolg in der Arbeit, in der Schule.
Auf Rettung.
Auf Frieden.
Schalom.
Hoffnung. Du flüchtige. Was hofften wir, hofften wir, hofften wir.
Ansprache beim MehrWegGottesdienst: Dir geht's gut und wie geht's mir?
Ansprache beim MehrWegGottesdienst am 11.7.2021
Treffen sich zwei Telepathen. Sagt der eine zur Begrüßung: „Dir geht’s gut, und wie geht’s mir?“
War eigentlich nur ein Witz bei unserer legendären jährlichen Themenfindungssitzung – und dann wurde ein Gottesdienst draus. Weil wir diese Frage total spannend fanden, auch wenn wir nicht Gedanken lesen können.
Ansprache bei der MehrWegGottesdienst-Zoomandacht: (Zuh)aushalten
Ansprache beim MehrWegGottesdienst am 21.3.2021 „(Zuh-)aushalten“
Ehrlich, irgendwann im Februar dachte ich, na ja, bis wir unsere Zoom-Andacht feiern, ist das ganze Thema Lockdown wahrscheinlich rum und wir stehen blöd da mit diesem Thema „Zuhaushalten“.
Wäre mir, ehrlich gesagt, lieber gewesen.
Aus-geschöpft? Ansprache beim MehrWegGottesdienst am 11.10.2020
Aus-geschöpft. Leer. Die Suppe ist alle. Nichts mehr da.
Aus-geschöpft. Leer. Am Ende.
Keine Umarmungen, keine Nähe, keine großen Feiern, ein halbes Jahr schon und länger und kein Ende in Sicht.
Aus-geschöpft. Leer. Am Ende.
Die Kassen leer, nur wenig Hoffnung, dass es schnell besser wird.
Aus-geschöpft. Leer. Am Ende.
Die einen in Kurzarbeit, die anderen rackern sich zu Tode. Erschöpft, unzufrieden sind am Ende alle.
Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? So ruft Jesus am Kreuz mit Worten des 22. Psalms.