Licht im Dunkeln

Ostersonntag, 5:15 Uhr. Im Dunkeln fahre ich nach Schweinfurt. Seltsam, wer um diese Zeit alles unterwegs ist. Einige sind auf dem Heimweg von der Disco oder was auch immer sie in dieser Nacht getan haben - das ganz normale Leben. Doch vor der dunklen Kirche brennt ein kleines Feuer. Im Eingang drängen sich die Menschen. Es ist still, bis der Chor beginnt zu singen. Und schließlich wird, als erstes Licht, die Osterkerze in die dunkle Kirche getragen. Feierlich entzünden auch wir unsere Kerzen am Licht dieser einen Kerze. Ein warmes Licht erfüllt die Kirche, ein wenig flackernd, doch genug, um im Liedblatt lesen zu können: Christ ist erstanden von der Marter alle! Ein uraltes Osterlied.

Christ ist erstanden! Kann man das denn heute noch glauben? Ja, man kann. Auf der ganzen Welt zünden heute Menschen Kerzen an. Singen Lieder. Treffen sich in dunklen Kirchen, auf Friedhöfen. Und erzählen von dieser Hoffnung: Die dunkle Nacht des Todes ist nicht das Ende, sondern nur ein neuer Anfang. Gottes Liebe kennt keine Grenzen. Nicht einmal die Grenze des Todes. Wenn ich das ernst nehme, dann brauche ich wirklich vor nichts mehr Angst zu haben.

Der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden! Halleluja! 

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Von der tiefsten Trauer am Karfreitag zur höchsten Freude in der Osternacht. Der Moment in dem es Licht wird in der Kirche und die Freude über die Auferstehung sich in Liedern ausdrückt ist der schönste Moment des ganzen Jahres und entflammt uns immer wieder aufs Neue.

Seele Dein Heiland ist frei von den Banden...