Wagenkirche: Die Schönheit finden
Na, hast du auch noch Ostereier gesucht letzten Sonntag?
(...)
Unsere Kinder werden langsam groß, aber daran haben sie immer noch viel Spaß. Und es ist ja auch toll, etwas Schönes zu finden, was irgendwo versteckt ist. Ein buntes Ei, leckere Schokolade, so was.
Aber man mag sich ja kaum noch freuen in dieser schwierigen Zeit mit all den schlechten Nachrichten, nicht nur aus der Ukraine.
Die Wagenkirche ist endlich mal wieder unterwegs! Das hatte ich schon gar nicht mehr für möglich gehalten. Ich freu mich sehr – auch über meinen neuen Kollegen von der katholischen Kirche. Lorenz, sag doch mal kurz was zu dir selbst.
(kurze Vorstellung)
Schön, dass du jetzt dabei bist! Heute ja gleich zu einem Spezialeinsatz.
Ja, ich hab schon das große Banner bewundert. Churches for Future.
Damit waren wir schon ein paar Mal auf den Demos von Fridays for Future dabei. Und heute ist ja wieder eine.
Wagenkirche: die letzte
Ulli geht um die Wagenkirche herum, während er sie dauernd mit dem Handy fotografiert.
Was machst DU den da?
Na siehst du doch. Ich fotografiere unsere Wagenkirche.
Aber du hast doch schon genügend Fotos von ihr ..... Außerdem parken wir sie doch im Pfarrhof in der Garage bei dir um die Ecke. Da kannst du doch jederzeit hin?
Stimmt. Da parken wir sie immer und wird jetzt wahrscheinlich ganz schön lange dort parken und vielleicht gar nicht mehr wegfahren. Deswegen habe ich noch ein paar Erinnerungsfotos gemacht.
Wagenkirche: Nichts!
Also Ulli, ich weiß ja, ich war heute dran mit Dialog schreiben. Aber mir ist echt nichts eingefallen. Hast du ne Idee für heute?
Hm, also, ehrlich gesagt bin ich jetzt gerade auf die Schnelle auch überfragt.
Tja, da stehen wir also vor dem Nichts.
Das ist ja fast wie bei Gott in der Schöpfungsgeschichte.
Wie meinst du das denn jetzt?
Na ja, so heißt es doch gleich ganz am Anfang der Bibel: Am Anfang erschuf Gott Himmel und Erde. Das heißt: Davor gab es nichts.
Wagenkirche: Was nährt uns eigentlich?
Sag mal Heiko, hast du heute schon was gegessen?
Ich, ja klar, ich habe schon gefrühstückt: Kaffee, ... und nachher holen wir uns wieder wie gewohnt die Bratwurst da hinten vom Stand, denn langsam habe ich wieder Hunger ... Aber warum fragst du?
Na ja, du weißt doch - und das sagt Jesus schon: "Der Mensch lebt nicht nur vom Brot allein ..."
Wagenkirche: Nicht alles Wurst!
So, mal wieder ein wunderschönes Wetter heute zur Wagenkirche. Da hab ich doch gleich richtig Lust zu grillen. Du auch?
Na ja, eigentlich schon. Schmeckt ja auch lecker. Aber im Augenblick vergeht mir der Appetit auf Fleisch irgendwie immer mehr, wenn ich so in die Nachrichten schaue.
Wagenkirche: Achtet aufeinander - gerade in Zeiten von Corona!
Lieber Heiko, na, so wie ich dich kenne, hast du sicher die neue App schon heruntergeladen ....
Wie, welche meinst du? Ich habe da einige auf meinem smartphone.
Na, ich meine natürlich die Corona-Warn-App, von der mittlerweile alle sprechen.
Na klar, die habe ich heruntergeladen. Sie ist schließlich ein weiteres Hilfsmittel dahin gehend, die Corona-Ausbreitung einzudämmen und vor allem Infektionsketten zu unterbrechen.
Wagenkirche: Feuerzungenglas
Ulli zeigt Heiko ein sog. Feuerzungen-Glas
Schau mal. lieber Heiko, was ich heute mitgebracht habe.
Was ist das denn? Sieht ja aus wie ein Papierfeuer ...
Volltreffer, Heiko. Das ist tatsächlich ein "Feuerzungen-Glas". Außenrum ein angedeutetes Feuer aus Transparentpapier und drinnen ein Teelicht.
Und was soll ich jetzt damit machen?
Wagenkirche: Hoffnung für alle!
Also ganz ehrlich, langsam hängt mir diese Corona-Sache zum Hals raus. Jeden Tag Hausaufgaben machen mit der Kleinen. So viele Dinge fallen aus. Und die finanziellen Sorgen von so vielen werden immer größer. Obwohl es natürlich klar ist, dass wir Rücksicht nehmen müssen und die Gesundheit und das Leben der Menschen erst mal vorgeht.
Schon blöd, dass wir am Sonntag beim MehrWegGottesdienst das Thema haben: „Hoffnung für alle“. Ich glaube, es gibt gerade ziemlich viele Menschen, die nicht so sehr viel Hoffnung haben für ihre Zukunft.
Wagenkirche: Schalom!
Wagenkirche am 8. Mai 1945 - "Shalom!"
Schalom, lieber Heiko!
Schalom, Ulli. Aber: wir sind doch hier nicht in Israel, wo man sich so begrüßt!?
Nein, du hast Recht, lieber Heiko. Wir sind mitten in Deutschland, auf dem Marktplatz hier in Schweinfurt. Die Sonne scheint, die Leute sind wieder unterwegs und können wieder einkaufen.
Ja, zum Glück ist wieder Leben in der Stadt. Das war ja gespenstisch die letzen Wochen. Die Stadt war fast wie ausgestorben, die Läden und Restaurants zu, einfach alles irgendwie unwirklich.