Ihr Otterngezücht!

Ihr Otterngezücht, was hat euch so gewiss gemacht, dass ihr, ausgerechnet ihr, dem Zorn Gottes entrinnen werdet?

So predigt Johannes der Täufer. Steht in der Bibel, Lukas 3, kurz nach der Weihnachtsgeschichte.

Poh, so dürfte ich heute aber nicht mehr predigen. Ich hoffe, Sie haben nicht gleich abgeschaltet. Aber heute ist ja Buß- und Bettag. Heute geht’s genau darum: Selber mal darüber nachzudenken, was in meinem Leben falsch gelaufen ist. Und dann zu überlegen:

Wie kann ich’s besser machen?

alles neu

Liebe Hörerinnen und Hörer!

Wenn Sie das hier hören, sitze ich gerade in einer Tagung. Zu Hause. Eine Videokonferenz mit über 400 Teilnehmenden, die alle irgendwo im Büro oder im Home Office oder sonstwo sitzen. Und doch wird es fast so sein wie früher, mit Vorträgen und Kleingruppen, mit Kaffeepausen und was zu einer Tagung alles dazugehört. Den ganzen Tag.

And strike and strike!

Schlag zu, schlag zu, schlag zu, schlag zu!“ 

Ja, liebe Leute, diese Radioandacht ist mal anders. Christian Schwarz ist schuld, der meinte: Das wär doch mal was Neues.

„And strike and strike and strike!“ Die Predigerin Paula White aus den USA predigt so, vielleicht haben Sie’s gesehen, ging rum in den Sozialen Medien.

"Hoffnungsfenster": Video-Predigtslam am vorletzen Sonntag im Kirchenjahr

Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon.

Jesus,
sag mal, was erzählst du da? So geht das doch nicht. Also, damit ich das richtig verstehe: Ein Verwalter wird abgesetzt, weil er schlecht gewirtschaftet hat. Und kurz vor der Arbeitslosigkeit holt er die Schuldner seines Herrn und erlässt ihnen einen Teil der Schulden. Und zwar riesige Mengen. Fünfzig statt hundert Eimer Öl, das ist ein Vermögen. Und alles nur, damit er nachher Freunde hat, die für ihn sorgen, eine Hand wäscht die andere.

Und dann? Dann lobt sein Herr auch noch diesen betrügerischen Typen, weil er weise gehandelt hat. Und du sagst:  Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon.
Gehts noch, Jesus? Also, dem Rechnungsprüfungsamt darf ich das nicht erzählen. Was soll das? Was soll ich denn da den Menschen heute erzählen? Sollen wir betrügen und lügen? In einer Zeit der Wahlbetrugsvorwürfe in den USA. In einer Zeit, in der sich Firmen mit Unsummen Vorteile in der öffentlichen Meinung verschaffen. Geld ist Macht, und das große Geld ist woanders.

Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon?

So kannst du das nicht gemeint haben, Jesus. Du rufst doch nicht auf zu Lug und Betrug.

Oder doch?

Predigt: Gemeinde ist andauernde Vergebung

Liebe Gemeinde!

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht. Vielleicht werde ich alt. Irgendwie ertappe ich mich immer öfter bei dem Gedanken: „Früher war alles besser“. 

Ich meine damit gar nicht unbedingt die technischen Fortschritte. Da haben wir wirklich vieles erreicht, was unser Leben besser macht. Ich meine vor allem die Art, wie wir miteinander umgehen. Und die ist rauer geworden, gar keine Frage. Sehr viel rauer.

Schon allein die Frage, welche Maßnahmen gegen Corona helfen und welche nicht, entzweit unsere Gesellschaft. Freundschaften gehen daran zu Bruch, weil die einen der Meinung sind, das sei alles eh nur erfunden und ein Angriff auf die persönliche Freiheit, während die anderen versuchen, möglichst verantwortungsvoll und vorsichtig damit umzugehen. Haben Sie schon mal eine ruhige Diskussion darüber erlebt? Ich kann mich nur an ein einziges Mal erinnern, wo es ohne Streit abging. Ansonsten wird geschimpft, gelästert, beleidigt und provoziert.

Aus-geschöpft? Ansprache beim MehrWegGottesdienst am 11.10.2020

Aus-geschöpft. Leer. Die Suppe ist alle. Nichts mehr da.

Aus-geschöpft. Leer. Am Ende.

Keine Umarmungen, keine Nähe, keine großen Feiern, ein halbes Jahr schon und länger und kein Ende in Sicht. 

Aus-geschöpft. Leer. Am Ende.

Die Kassen leer, nur wenig Hoffnung, dass es schnell besser wird.

Aus-geschöpft. Leer. Am Ende.

Die einen in Kurzarbeit, die anderen rackern sich zu Tode. Erschöpft, unzufrieden sind am Ende alle.

Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? So ruft Jesus am Kreuz mit Worten des 22. Psalms.

Video-Predigtslam: Die Sehnsucht bleibt

Text: Gen 2,15 Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte.

Gepäckaufbewahrung am Hauptbahnhof. Gott kommt rein, eine Erde unterm Arm. „Können Sie die hier für mich aufbewahren?“ „Gibt Sperrgutzuschlag, aber bitte, hier Ihr Abholschein. Alpha-Omega 144.“

„Dass er ihn bebaute und bewahrte.“ So heißt’s in der Erzählung von der Schöpfung der Welt. Erst mal nur der Garten Eden, doch wir wissen ja alle, was dann kam. Apfel, Rausschmiss, Arbeit im Schweiße deines Angesichts.

Predigt zur Sennfelder Kirm: Liebe ist ... keine Kirchweih zu feiern

Eigentlich wollte ich Sie heute gleich am Anfang der Predigt ein bisschen ärgern. Ja, wirklich. Ich hatte mich schon so darauf gefreut. Wenn man schon mal als Gochsumer zur Sennfelder Kirm predigen darf. Ich hatte geplant, ein großes Lebkuchenherz mitzubringen mit der Aufschrift: „I love Gochsumer Kärm“. Tja, das kommt davon, wenn man einen Pfarrer aus Gochsheim am Kirchweihsonntag zum Gottesdienst einlädt. Dann bringt der so komische Sachen mit. 

Leider – oder zum Glück? Existiert das Lebkuchenherz gar nicht mehr. Ich hatte nur noch das hier im Angebot: Liebe ist … gerne zu kuscheln. OK, wenn man Kuschel heißt, ist das natürlich besonders lustig. 

Tja, das andere Lebkuchenherz kann ich ja leider dieses Jahr nicht nachkaufen. Denn der ganze Kirchweihbetrieb fällt aus.

Die Citykirche wird evangelisch - oder hoffentlich doch nicht?

Was für eine seltsame Überschrift – doch leider ist es nun so: In den vergangenen elf Jahren seit der „Gründung“ der Citykirchenstelle gab es in Schweinfurt eine hervorragende Zusammenarbeit mit der katholischen Citypastoral.

Ob Wagenkirche, Weihnachtsliedersingen im Stadion, Nacht der Offenen Kirchen, Volksfestgottesdienst oder auch der MehrWegGottesdienst und viele andere Projekte, zuletzt und als krönender Abschluss die Ausstellung „Lich T raum“ mit Ludger Hinse: Praktisch alle diese Projekte fußten auf der hervorragenden und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit Ullrich Göbel und seinem Vorgänger Günter Schmitt. Nun aber wurde die Citypastoral-Stelle auf katholischer Seite eingestellt. Die Aufgaben sollen, so jedenfalls der Plan, von der Katholischen Stadtkirche Schweinfurt insgesamt übernommen werden.

Wagenkirche: die letzte

Ulli geht um die Wagenkirche herum, während er sie dauernd mit dem Handy fotografiert.

    Was machst DU den da?

Na siehst du doch. Ich fotografiere unsere Wagenkirche. 

    Aber du hast doch schon genügend Fotos von ihr ..... Außerdem parken     wir sie doch im Pfarrhof in der Garage bei dir um die Ecke. Da     kannst     du doch jederzeit hin?